31.12.13

Ganz persönliche JahresrückblickSplitter, die ich teilen kann, ohne mich zu entblößen. 

Tolle inspirierende Arbeit mit einer Kindergruppe, Team und Eltern. So viel gelernt, so viel gelacht, geweint, geirrt, erkannt, erinnert, geschafft, bekommen und gegeben. Was ein irres Jahr an Erfahrung dort. Über all dem jedoch so viel Dankbarkeit für das Vertrauen, die Geduld, die Zuneigung, die Ernsthaftigkeit, die Freude und die Wahrhaftigkeit, die mir die Kleinen geschenkt haben.

Viele Menschen durfte ich auch in diesem Jahr therapeutisch, beratend, unterstützend begleiten. Jedes Mal aufs Neue berührte mich der uneingeschränkte Vertrauensvorschuss, der mir da entgegen gebracht wurde. Ich habe viel gelernt durch euch! Mehr gibt es darüber nicht zu sagen.

Einige, mir für eine Weile, sehr nahe Menschen, sind in diesem Jahr gegangen. Einige sind geblieben, einige sind neu dazugekommen, einige kreisen irgendwie gerade sehr fern in ihrem eigenen Leben und sind mir doch ganz nah. Manches war traurig, manches machte mich wütend, manches sehr glücklich. Zum Bereuen gab es nix, weder so, noch so. Konkretes dazu gehört jedoch hier nicht hin, sondern nur zu den jeweiligen Personen und mir.

Ach ja, mein Liebesleben, meine Sinnlichkeit, meine Sexualität, Beziehung Gedöns so im Allgemeinen – das schlief in diesem Jahr, weil es noch knabbert, Wunden leckt, erinnert, einordnet und transformiert. Manchmal sehr einsam, manchmal mir selbst genügend. Nix Schlimmes, eher ruhig und gelassen bis vor einigen Wochen, da holte die Wut mich endlich ein und umhüllt mich noch immer. Nicht desto trotz: Alles wird gut!

Überrascht war ich davon, wie ich immer doch wieder den Stress der täglichen Fahrerei wegsteckte. Ich habe noch nie so viele Bücher gelesen wie in den letzten 12 Monaten in Bus und Bahn. Und noch nie so viel gesmaltalkt mit Fremden. Beides hat mich bereichert.

Gesundheitlich ging es mir zeitweise nicht gut. Ein Kampf mit Luft und Herz und dem Zorn über meinen Körper, von dem ich mich ab und an echt verraten gefühlt habe. Da fehlt es mir noch ein bissl an benötigter Gelassenheit für die kommenden Jahrzehnte.

Der Sommer, der Sommer, der war wunderbar. Einen richtigen Märchengarten hatten wir geschaffen, die Spaziergänge mit Pauli und Freundinnen waren so schön und das Ein- und Umrichten des Hauses, das ich immer noch so liebe, hat mich befreit. Und Besuche von Freunden in Haus und Garten waren lustig, anregend und wunderbar belebend. Ich habe mich zum ersten Mal seitdem ich hier wohne zuhause gefühlt. Dazu beigetragen hat sicher auch, dass ich endlich so sein konnte, wie ich bin: Offen und auf die Menschen, die hier im Ort wohnen zugehend. So haben sich neue Freundschaften und Begegnungen ergeben. Ich fühle mich aufgehoben und es hat ja erst begonnen.

Finanziell? Ach. Ich habe immer noch nicht gelernt dem Geld irgendeinen Wert zu geben. Und mich verkaufen kann ich auch noch nicht und das wird in diesem Leben wohl auch nix mehr. So war wieder vieles ehrenamtlich oder unter Preis und Wert. Und immer wenn ich glaubte, dass ich ein bissl was zur Seite legen könne, knallte mir irgendwas absolut Notwendiges fürs Haus oder Familie dazwischen. Immerhin habe ich seit Jahren endlich, trotz WegenSchimmelbefallnotfalleinkäufe gestern, mal wieder mehr als zehn Cent beim Jahreswechsel im Portmonnaie. Unterm Strich, trotz vieler Arbeit, wieder ein Jahr surfend an der Armutsgrenze. Es beunruhigt mich nur mit den Jahren immer weniger. Es ist nur Geld, nix Dramatisches, nix, was mich wirklich ausmacht oder die Seele berührt. Und das ist gut so.

Spannend und aufregend auch die Entwicklungen meines Sohnes, der endlich verstand, dass es sein ganz und gar eigenes Leben ist und er nicht uneingelöste Träume und Ziele seiner Erwachsenen leben muss. Da wurde so Vieles klarer jetzt für ihn und endlich hat er auch ein sportliches Umfeld (MMA) gefunden, in dem er Gefordert und Gefördert wird. Die Leute dort passen zu ihm und passen gegenseitig auf sich auf. Das war keine leichtfertige Entscheidung. Ich bin so stolz auf ihn!  

Der Hammer war und ist natürlich: Ich werde Oma. Meine Tochter trägt noch für drei Wochen die Lina in sich. Das bestimmte mein Denken, mein Herz und mein Tun in den letzten Monaten und jetzt vor der Geburt fast ausschließlich. Alles, alles ist ganz anders, als ich es mir je gewünscht und erträumt hatte. Eine feine Lebenslektion ist das. Was ein Aufruhr, was ein Kämpfen innerhalb der Familie. Welch eine tolle und wunderbare Tochter ich da die ganzen Jahre begleitet habe. Da ist so viel Liebe in mir. Oh, und ich werde noch so viel lernen dürfen in der nächsten Zeit –Gratwanderungen zwischen Fürsorge und Liebe und Abgrenzungen. Das wird soooo spannend.

Ansonsten? Die Welt steht am Abgrund. Die soziale Kälte, Krieg, Totschlag, unsägliche Gräuel, elend und sinnloses Sterben, Gewalt, grenzenlose Gier und die rechten Rattenfänger breiten sich immer weiter aus. Es war sehr schwer für mich diese Jahr meine Liebe, mein Wohlwollen gegenüber dem Menschen als Mensch immer wieder zu finden und daran festzuhalten. Meistens half mir dann nur den Blick vom Großen auf das Kleine zu richten: Denn hier finde ich sie, die Güte, die Hilfsbereitschaft, die Barmherzigkeit, die Freude, die Gemeinschaft ...  jeden Tag aufs Neue. Quelle, meinem Zorn und meiner Traurigkeit eine Stimme zu geben. Wieder und wieder und wieder.


Unterm Strich: es war ein gutes Jahr. Wie alle Jahre vorher. Eben weil es nicht nur ein Spaziergang war, sondern eher ein Abenteuerurlaub mit ständigem Rauf und runter, mit Rückschritten, Verlaufen und Ankommen. Lebendig halt. Und da ist so viel Dankbarkeit in mir. 

Besonders und vor allem danke ich den Menschen, die immer an meiner Seite und in meinem Herzen sind. Die mich aushalten, wenn ich selbst es kaum schaffe mich zu ertragen. Sie sind einfach da und lassen sich durch nix erschüttern. Egal, ob sie real bei mir bzw. um die "Ecke" oder ein bissl weiter entfernt wohnen. Sie sind da.

Das Alles ist Glück. 





Also, das Datum wechselt heute ja nu wirklich. Deshalb: Kommt alle gut durch den Tag, den Abend und die Nacht. Rutscht lieber nicht aus (so oder so oder so ;-) ), aber wenn doch, dann mit Stil und vollem Genuss. Alles Liebe euch Allen! Und ja, damit meine ich wirklich Alle.