Erinnerung: Zwischen Abitur und Studienbeginn habe ich als
Putzhilfe in einem Krankenhaus gearbeitet. Doch weil immer zu wenig Personal da
war, wurde ich ratzfatz auf einer anderen Station eingesetzt um den
„Schwestern“ dort direkt zur Hand zu gehen und Arbeit abzunehmen. Menschen waschen,
baden, zur Toilette begleiten, Essen austeilen, Handreichungen bei sonstiger
Pflege und bei Op-Vorbereitungen, … . Manchmal waren wir über Stunden nur zu zweit
auf Station.
Das war 1975. Also kommt mir nicht mit „neuem Pflegenotstand“.
Das alles baut sich schon seit Jahrzehnten auf und niemand hörte jemals auf die
Warnungen der Fachleute vor Ort.
28.12.21
19.12.21
Bilanz
„Und, wie sieht Ihre Bilanz für 2021 aus?“
„Mehr getestet und geimpft als gefickt.“
„Ähm. Okay.“
15.12.21
13.12.21
Gewaltbereitschaft
Die gesellschaftliche Sensibilität und auch der allgemeine
Konsens darüber, was Gewalt in Handeln und Sprechen bedeutet, zerbröseln gerade
vor unseren Augen. In der digitalen und auch in der realen Welt. Der
Schutzauftrag, die Schutzfähigkeit, des Staates und seiner ausführenden Gewalt
gegenüber seinen Bürgerinnen und Bürger ist mittlerweile total aufgeweicht.
Ja, das sollte uns alle beängstigen, weil dies unter anderem
die tragenden Pfeiler einer funktionierenden menschlichen Gemeinschaft sind.
Es geht schon lange nicht mehr um ein "Wehret den
Anfängen!" Dieser Zug ist längst abgefahren.
*Anmerkung
Konkreter Anlass für diese Gedanken waren die extrem gewalttätigen Hasskommentare zu Frau Baerbock und Frau Lang in den sozialen Medien. Ich kenne dumpfdumme Bösartigkeit und hasserfülltes Geschreie mein Leben lang, aber das, was ich heute las und hörte hat eine für mich völlig neue Qualität.
Konkreter Anlass für diese Gedanken waren die extrem gewalttätigen Hasskommentare zu Frau Baerbock und Frau Lang in den sozialen Medien. Ich kenne dumpfdumme Bösartigkeit und hasserfülltes Geschreie mein Leben lang, aber das, was ich heute las und hörte hat eine für mich völlig neue Qualität.
Ich bin zutiefst erschüttert.
9.12.21
Fakten
"Es regnet. Es lässt sich nicht leugnen, nicht
umdefinieren, nicht weg reden, nicht verdrängen, nicht schön schreiben. Ist
keine Glaubensfrage und interessiert sich auch nicht für meine oder Ihre
Haltung dazu. Es regnet einfach. Und wenn Sie es nicht wahrhaben wollen, dann
gehen Sie einfach raus, stellen sich im Hof mitten in den Schauer. Und dann
sagen Sie nochmal, dass es nicht regnet. Ich reiche Ihnen gerne das Handtuch beim
Reinkommen, dann können Sie sich den Nichtregen ja aus dem Gesicht und den
Haaren wischen.“
8.12.21
Zeitenwandel
Die Kinder schmücken im Nebenzimmer, Weihnachtslieder singend, ihren
Weihnachtbaum.
Damit kann ich ausgezeichnet wohlig leben.
7.12.21
Nicolaus Dialog
KleinMadame erklärt ihrem Opa, dass es Weihnachten doch
nicht um Geschenke geht und auch nicht um eine Märchenerzählung über einen Stall,
sondern darum, dass man sich lieb hat und zusammen sein will.
Opa: „Das können wir doch jeden Tag machen!“
KleinMadame: „Ja klar. Aber mit Kerzen und Weihnachtsbaum
und Liedern und Gedichten, da freut die Mama sich doch so! Und die Oma findet
es toll, wenn sie dann schnell alles wieder in den Keller packen kann. Weil wir
die beiden so schrecklich lieb haben, machen wir ihnen halt die Freude und
verraten nicht, dass das alles doch nur ein Quatsch ist.“
Welch kleines, pragmatisch fürsorgliches Menschenkind. 😊
5.12.21
Homogenität? Was ein Scheiß!
Was mich total abnervt, ist das ständige Gequatsche über die
Gefahr einer Spaltung unserer Gesellschaft. Ähm. Hallo? Auf dem rauschartigen Homogenität
Tripp, oder was? So eine Gesellschaft gab es nie, gibt es nicht, wird es nicht
geben.
Homogenität ist ein Denkkonstrukt um widersprüchliche
gesellschaftliche Strukturen einigermaßen friedlich im Interesse der Mehrheit handhaben
zu können. Dagegen spricht nichts. Trotzdem sollte bewusst sein, dass wir uns
täglich in unterschiedlichen heterogenen Systemen bewegen. Wenn wir gut drauf
sind, machen wir das flexibel, ohne groß nachzudenken, ohne Brüche. Oft jedoch
reiben wir uns, stolpern, regen uns drüber auf, schließen ein und aus,
zerbrechen dran.
Das zelebrierte Bild einer homogenen Gesellschaft soll
Widersprüche verschleiern, Ungerechtigkeiten leugnen, Veränderungen ausbremsen,
beruhigen, scheinbare Zugehörigkeiten festmauern und so Sicherheiten bieten in
einer unsicheren Welt.
Das propagandistische Herbeireden des Zerfalls dieser
vorgeblichen Homogenität knüpft an grundlegende Ängste des Menschen an und
diente schon immer als wunderbares Mittel der Manipulation für eigene politische
Zwecke.
Das einzig Homogene, dass ich akzeptieren kann: Wir sind
Menschen. Alles andere ist in seiner Heterogenität bestimmt durch die jeweilige
Zeit und den jeweiligen Raum.
4.12.21
Wir, und dieses Wir ist ein Ich einschließendes, lassen
Kinder weltweit und hier täglich millionenfach elendig verrecken, setzen sie unvorstellbarer Gewalt, erwürgender Armut und unsäglichem Missbrauch aus. Und wundern uns dann, dass der Fanatismus jedweder Couleur in jeder neuen Generation blüht und gedeiht. Wir sind als Menschheit so dämlich erkenntnisresident.
Meine eigene Machtlosigkeit, in Bezug auf grundlegende Veränderungen in diesen Themen, kriecht wie modriger Schimmel durch meine Gedärme und frisst mich von innen auf.
3.12.21
2.12.21
Dieser Coronascheiß macht einen ganz kirre im Kopf. Diese Woche so viele Tests. Negativ natürlich. Und dann vorhin zum Arzt, schwere bakterielle Bronchitis und er lässt mal locker den Vorwurf durchs Zimmer kullern, ich hätte viel früher kommen müssen. *Hahaha. Derart fixiert auf Virus, dass Bakterien leider in meinem Vorstellungsraum nicht vorkamen. Ich muss mich jetzt mal für eine Weile aus diesem ganzen Coronagedöns ausklinken. Selbsterhaltung.
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