29.5.23

Türkei

Menschen, die recht gesättigt in einer doch immer noch recht stabilen Demokratie ihren Lebensmittelpunkt haben, wählen für Menschen, die seit Jahrzehnten in einer despotischen Diktatur leben, diese erneut an die Macht. Und dann tanzen die auf den Straßen. Hier. Sind die bekloppt, psychisch geschreddert oder gekauft? Was ist los mit denen? Contenance fällt mir in diesem Moment schwer. *grummel 

27.5.23

Wie radikalisiert man einen Menschen?

Indem man ihn bewusst verleumdet, an den Pranger stellt, mit Lügen als Feind aufbaut, auf Sachargumente gar nicht eingeht, ihn durch die unkritischen Medien jagt, ihn grundlos polizeilich verfolgt und in die Straftäter Ecke schiebt. Ihn vor Gericht verurteilt.
 
So radikalisiert man einen Menschen.
 
Und tut dann ganz erstaunt.
 
Kommt euch das irgendwie bekannt vor?


26.5.23

Feindbild

Als junger Mensch lernte ich, dass Kriege oft deshalb angezettelt werden um über einen gemeinsamen äußeren Feind die inneren Unruhen im eigenen Land um/abzulenken. Man kann natürlich auch einen Feind im Inneren aufbauen. Das passiert wohl gerade vehement, indem man pauschal die „Grünen“, die Klimaaktivisten, die Antifaschisten, etc. und konkret einzelne Personen zum Feindbild erklärt. Und all die Deppenbürger fallen drauf rein. Aber! das kann auch nach hinten losgehen, denn es gibt immer noch eine größere „demokratische“ (wie auch immer man sie definiert) Gruppe als es die Rechten zurzeit absehbar sein werden. Sie muss/wir müssen nur viel lauter werden und viel mehr sachliches Kontra geben.

21.5.23

Ticks und Knacks

Wir alle haben doch so unsere Ticks und Knacks weg, oder? Zwei von einigen meinigen:

Smalltalk war und ist mir ein Graus.  Man hat mich deshalb auf Feiern, Festen, Partys immer liebevoll in die Küche verbannt. Dort zog ich dann die an, die entweder gelassen schweigen oder gehaltvollere Gespräche führen wollten. Lieblingsort bis heute.
 
Ich habe einen dermaßen hohen inneren Widerstand, der bisher noch nicht gebrochen werden konnte und den ich mittlerweile einfach akzeptiere und in Ruhe lasse, Leute aktiv anzurufen. Also, ich telefoniere gerne, wirklich, aber selbst anrufen - geht gar nicht und wenn überhaupt, dann nur nach tagelangen heftigen Überwindungskämpfen, Zittern, innere Erdbeben und so einen Scheiß. Deshalb haben mich Fax, SMS, Messenger, E-Mail, WhatsApp, Foren, Soziale Medien, etc. gerettet. Dafür bin ich dankbar.
 
Was sind eure Ticks. Seid ihr mit ihnen ausgesöhnt?

20.5.23

Von wegen dem Niedergang unserer Streitkultur

„Hier darf man ja keine Meinung mehr äußern!“
„Wer anderer Meinung ist, ist ja gleich der Feind!“
„Wenn ich nicht deiner Meinung bin, dann nennst du mich Nazi!“
 
Und so weiter.
 
Aufpassen! Das ist ein Narrativ aus der rechten Szene, gekonnt seit einigen Jahren immer wieder neu aufbereitet und weiter getragen. Ich finde es erschreckend, dass bisher klug scheinende Leute dieses mittlerweile unkritisch aufgreifen und von mangelnder Streitkultur, gestörte Kommunikation und Blablablubb faseln.
Okay, wenn man seine Zeit nur in der virtuellen Welt verbringt, kann es manchmal so scheinen. Allerdings sehen meine Erfahrungen sowohl in der virtuellen, als auch in der realen Welt gegenteilig aus.
 
Was ist: Kommst du jemanden mit nachweislichen Fakten, brüllt dir Dummzeug bis Hass entgegen. Keine sachlichen Argumente. Ist aber nix Neues. Neu ist lediglich, dass die Grenzen zwischen sprachlicher zu körperlicher Gewalt durchlässiger geworden scheinen.
 
Politische Kreise, denen es an Sachverstand und inhaltlicher Kompetenz fehlt, ergeifern sich über belanglosen Mist und schießen sich auf einige Personen ohne Sachbezug ein. Unterstützt werden sie dabei von der Mainstreampresse. Ist aber nix Neues. Es geht halt um Pfründe, Macht und Einfluss.
 
Neu ist, dass man mittlerweile offen! rassistisch, sexistisch, Menschenrechte verachtend laut grölend unterwegs sein kann und Plattformen im Öffentlichen dafür angeboten bekommt. Okay, kann und darf man sein. Bekommt man aber Gegenwind und wird entsprechend bezeichnet. Und das ist richtig so. Hat mit dem Intro oben allerdings nichts zu tun.
 
Kurzfassung: Wenn du dich wie ein Rassist äußerst oder verhältst, nenn ich dich so. Wenn du sexistisch unterwegs bis, dann nenn ich dich so. Wenn du über Menschenrechte lachst oder sie in den Dreck tritts, dann benenne ich es in Bezug auf dich. Wenn du unvergorenes Nazizeugs schwafelst, dann nenne ich dich halt einen Nazi. Weil du dann einer bist. Das hat mit meiner Streitkultur nichts und mit deiner Meinungsfreiheit aber auch gar nichts zu tun.
 
Streitgespräche: Oh, ich streite gerne auf der sprachlichen Ebene. Hilft mir eigene Gedanken zu sortieren, Ungenaues zu erkennen, Neues anzunehmen. Es hilft mir genauer Zuzuhören, Argumente abzuwägen, Widersprüchliches stehen zu lassen, mein Gegenüber aushalten zu können. Doch es gibt klare persönliche Grenzen, an denen ich mich als Privatperson weigere mit jemanden zu streiten: Missionarseifer, Gewaltverherrlichung, bösartige Dummheit, Reflexionsresistenz, rassistische Grundhaltung, und einige mehr.  

 

19.5.23

Tanzt!

„Ihre Meinung zu den aktuellen Nachrichten, Frau Müller?“
 
„Wir sollten mal wieder tanzen gehen.“

15.5.23

Puzzleteil zum Verständnis

In einer Welt, die anscheinend immer schwerer zu durchschauen ist und in der vehement an bisherigen Selbstverständlichkeiten gerüttelt wird, ist das für manche eine Herausforderung und Bereicherung und für anderen nur verängstigende Bedrohung. Letztere schreien dann oft nach Führung, Tradition und Schuldigen. Bestes Material für Propagandisten und Fanatiker.

Auch ich empfinde die Zustände der Welt oft bedrohlich und manches macht mir Angst. Aber von der Grundhaltung her empfinde ich Angst und Veränderungen doch immer auch als Herausforderung und ja, oft auch als Bereicherung. Das holt mich dann aus der Angst heraus. Bei vielen Menschen ist das aber nicht so. Sie kreiseln sich ein in ihren Ängsten. Dafür gibt es die unterschiedlichsten Gründe. Und ja, ich denke bestimmte Leute riechen das und docken dann mit ihrer kruden (freundlich formuliert) Propaganda dort an. Ist nur ein Puzzleteil als Erklärung dafür, warum sich Menschen zu schrecklichem Unsinn verführen lassen.

11.5.23

Künstliche Intelligenz

So viele haben anscheinend Angst vor der KI, so von wegen Falschnachrichten und Propaganda.

Ähm, wo haben die bisher gelebt? Ich habe mir gerade das letzte Interview mit Trump angehört, die Reden von Lindner, Merz, Söder, Putin und anderer Spezies.  Und was so aus der ganz rechten Ecke tönt. Boah, und das Politikergesülze in den letzten Jahrzehnten.  Hallo! wir sind schon immer mitten drin, waren nie draußen. Diese hochgepuschte Angst vor künstlicher Intelligenz klingt mir doch sehr nach einem Ablenkungsmanöver bezüglich all der Lügerei, die uns gerade umkreist. Es ist nicht die KI, die Angst machen sollte, sondern die menschliche Intelligenz, die permanent aus ganz egoistischen Gründen eingesetzt wird um ganze Bevölkerungsteile zu verarschen und gekonnte Lügen zu verbreiten.  *grummel

10.5.23

Gründe

"Grund für die Angriffe waren die Kopftücher einiger muslimischer Schülerinnen...".
<- Das ist Täterperspektive!
 
Grund für den Angriff auf die Mädchen war ausschließlich der Rassismus der Täter!
 
„Grund für den Angriff auf den Jugendlichen war dessen offensichtliche Homosexualität“ <- Das ist Täterperspektive!
 
Grund für den Angriff war die Homophobie und Gewaltneigung der Täter.
 
„Grund für die Gewalt gegen das Kind war dessen Geschrei.“ <- Täterperspektive
 
Grund für die Gewalt gegen das Kind waren erhöhter Alkoholkonsum und Neigung zur Gewalt des Täters.
 
Könnte man unendlich fortsetzen. Also nachdenken, bevor man sowas äußert oder unreflektiert weitergibt.