23.11.18


„Von Ihnen kommt ja wenig bis gar nichts zu den Bewerbungen um den CDU Vorsitz, Frau Müller.“

„Stimmt. Was sollte ich dazu auch sagen? Die schenken sich nichts. Pech und Schwefel, Pest und Cholera. Verlogen und dreist. Machtgier und Pöstchengegeier. Die sagen und zeigen schon selbst, wer und was sie sind, was und wie sie was wollen. Braucht keine Kommentare. Die es verstehen wollen, verstehen es. Die es nicht verstehen wollen, denen helfen auch keine noch so klugen Worte. Es gibt wichtigere Dinge, die klare Ansagen brauchen. Das ewig gleiche Personenkarussell in verhärteten Strukturen gehört meiner Meinung nach nicht dazu. Lenkt nur ab, soll es wohl auch. Muss man sich nicht daran beteiligen.“


"Unser System leidet an sozialer Schizophrenie!"

"Wie kommen Sie denn jetzt auf sowas, Frau Müller?"

"Na, auf der einen Seite lässt es die Wohnungsnot zu, und fördert die oft geradezu noch. Auf der anderen Seite fühlt es sich belästig durch selbst gebaute Unterkünfte aus herum liegenden Materialien und räumt diese sofort. Oder verhängt Bußgelder für draußen schlafen und schließt mögliche öffentliche Plätze zum Übernachten. Auf der einen Seite fehlen Pflegekräfte an allen Ecken und Enden und auf der anderen Seite werden laufend gut ausgebildete Fachkräfte abgeschoben. Auf der einen Seite blubbert man dies, auf der anderen Seite tut man das genaue Gegenteil. Tausend Beispiele dafür, kann jeder für sich selbst ergänzen."

"Also ist das System krank? Medizin, Therapie?"

"An den Stellen, wo noch was machbar wäre, scheitert es daran, dass der Patient keine Krankheitseinsicht hat. An anderen Stellen ist er quasi austherapiert."

"Boah, ist das pessimistisch!"

"Manchmal muss man Realitäten benennen, bevor man sie grundlegend verändern kann."

6.11.18


Viele Menschen, mit denen ich in den letzten Monaten gesprochen habe, wünschen sich so sehr einmal folgende Erfahrung zu machen:

Beispiel ->

Konkrete! Ansage (z.B. während eines Wahlkampfes): "Wir werden das Kindergeld um 50 Euro erhöhen."
Kurze Zeit danach: Das Kindergeld wird um 50 Euro erhöht.

Die Menschen, mit denen ich sprach, sind müde, erschöpft und genervt von pauschalen Ansagen, denen dann keine oder nur lachhafte, konkrete Umsetzungen folgen. Genannt wurden Beispiele aus allen gesellschaftlich relevanten Bereichen.

Unterm Strich lässt sich die Stimmung so zusammen fassen:

Werdet endlich konkret. Macht klare, eindeutige Ansagen und setzt diese genauso um. Keine Floskeln, keine Märchenstunde, keine Schönrednerei, keine falschen Versprechungen mehr. Seid endlich ehrlich und zuverlässig. Wenn ihr das Kindergeld (um beim obigen Beispiel zu bleiben) nicht erhöhen wollt, oder könnt, dann sagt es uns. Nennt uns eure Gründe. Vielleicht könnten wir die sogar verstehen. Immerhin wüssten wir dann, woran wir sind. Das gäbe uns Sicherheit. Das würde Vertrauen schaffen. Und nur das.

Was ist so schwer daran, dies umzusetzen? *grummel