1.10.13

"Ich lebe schon mein Leben lang entlang der Armutsgrenze. Meine bewusste Entscheidung, jedes Mal wieder. Denn ich bin reich und besitze teilend:  Zeit, Achtsamkeit, Wohlwollen."

Das wichtige Stichwort dabei ist "Entscheidung". Dies meint, ich hatte/habe jedes Mal eine Wahl. Die Voraussetzungen für diese Wahl sind unter anderem gute Ausbildungen; klare Vorstellungen über das was ich kann und nicht kann; ein Wissen darum, was ich will und was nicht; ein grundlegendes Vertrauen, aus Erfahrungen geboren, dass ich immer den Job bekomme werde, denn ich möchte; minimalistische Vorstellungen davon, was ich an Konsumgütern wirklich brauche. Dies privilegiert mich und dafür bin ich dankbar. Viele Menschen (und es werden immer mehr!) haben diese Wahl eben nicht, sondern sind der Armut ausgeliefert und ihr Entscheidungsspielraum ist minimal bzw. tendiert in der Regel gegen Null.


Trotzdem gilt auch und gerade dann: Ungewollte Armut ist so vieles, meistens Schreckliches - aber sie ist niemals eine Rechtfertigung für die Abgabe von Eigenverantwortlichkeit.

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