"Ich lebe schon mein Leben lang entlang der
Armutsgrenze. Meine bewusste Entscheidung, jedes Mal wieder. Denn ich bin reich
und besitze teilend: Zeit, Achtsamkeit,
Wohlwollen."
Das wichtige Stichwort dabei ist "Entscheidung".
Dies meint, ich hatte/habe jedes Mal eine Wahl. Die Voraussetzungen für diese
Wahl sind unter anderem gute Ausbildungen; klare Vorstellungen über das was ich
kann und nicht kann; ein Wissen darum, was ich will und was nicht; ein
grundlegendes Vertrauen, aus Erfahrungen geboren, dass ich immer den Job
bekomme werde, denn ich möchte; minimalistische Vorstellungen davon, was ich an
Konsumgütern wirklich brauche. Dies privilegiert mich und dafür bin ich
dankbar. Viele Menschen (und es werden immer mehr!) haben diese Wahl eben
nicht, sondern sind der Armut ausgeliefert und ihr Entscheidungsspielraum ist
minimal bzw. tendiert in der Regel gegen Null.
Trotzdem gilt auch und gerade dann: Ungewollte Armut ist so
vieles, meistens Schreckliches - aber sie ist niemals eine Rechtfertigung für
die Abgabe von Eigenverantwortlichkeit.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen