Man könnte Langzeitarbeitslosen auch einfach sagen, dass es
für sie mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Chance mehr auf dem ersten Arbeitsmarkt
gibt und die AA /ARGE wirklich nichts für sie tun kann, anstatt sie an der
langen Leine von verlogenen Hoffnungsbildern, Gängelungen, Schuldzuweisungen
und Erniedrigungen durch unsinnig bürokratische Labyrinthe zu schleppen.
Diese Ehrlichkeit würde vielleicht in manch einem bisher
verschlossene Türen öffnen, Neugestaltung des eigenen Lebens und Perspektivwechsel
ermöglichen. Was aber wird gemacht? Sinnlose Bewerbungen müssen zuhauf
geschrieben werden und vermitteln das Gefühl, dass es nur die eigene Schuld
sei, wenn man keinen Job bekommt. Irgendwelche sinnlosen Maßnahmen, wie
Bewerbungstraining für ehemalige Personaler, werden aneinandergereiht. Man wird
behandelt als sei man fünfzehn und sozial extrem auffällig. Unterstellt wird
ein „Du willst bloß nicht!“ anstatt ein „Du willst und kannst, aber der Markt gibt
das nicht mehr her.“ Auszusprechen.
Ich fände Maßnahmen, in denen diesen Menschen beigebracht
würde, dass ihr Selbstwert nicht von einer entlohnten Arbeit abhängt, dass es
viele andere Möglichkeiten für ein sinnvolles und zufriedenes Leben gibt, wesentlich
sinnstiftender und für die Gesellschaft viel nachhaltiger als alles, was bisher
so angestellt und angeboten wird.
Grundvoraussetzung und Rahmenbedingung dafür? Unter anderem
ein Bedingungsloses Grundeinkommen.
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