Aufhänger: "Ich
hoffe, dass die Aufmerksamkeit sich noch ausweitet: auf die organisierte
kriminelle Gewalt gegen Kinder wie Kinderpornografie, -prostitution und
rituelle Gewalt."
Martin Sack, Vorsitzender der deutschsprachigen
Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT)
Frau Müller: „Ja, das wäre gut. Noch besser wäre es, wenn es
endlich in die Köpfe rein zu bekommen wäre, dass die Täter in den meisten
Fällen Väter, Freunde, Vertrauenspersonen sind. Es ist eben nicht der
"böse fremde Mann" - nein, es sind der liebe Nachbar, der liebe Onkel,
der freundliche Lehrer, der Trainer, der nette Herr Pfarrer, Papa und Mama, die
zuschlagen, missbrauchen, vernachlässigen.“
Diskussionsteilnehmer: „Frauen
sind auch Täterinnen!“
Frau Müller: „In meiner Wahrnehmung, und das kann ja nur
immer eine subjektive sein, ist sexualisierte Gewalt überwiegend eine männliche
Gewalt. Sowohl eigene Erfahrungen damit, als auch durch meine Arbeit in all den
Jahrzehnten mit Opfern und TäterInnen kann ich zu keinem anderen Schluss
kommen. Ich empfinde den permanenten Hinweis, dass auch Frauen Täterinnen sind,
was ich in keiner Weise bestreite, als eine Relativierung der dominierenden
männlichen Gewalt, die nur eines schafft: Eine Tür, aus der sich Männer vor der
Verantwortungsübernahme wieder raus schleichen können. Solange männliche Gewalt
gegenüber Kindern weltweit nicht von Männern und Frauen gemeinsam ohne Wenn und
Aber geächtet, diskreditiert, laut mit Namen benannt und bekämpft und in jedem
einzelnen Fall strafrechtlich verfolgt wird, solange wird sich an dieser,
meiner persönlichen Haltung, nichts ändern.“
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