All die Geschichten und Erzählungen in meiner Kindheit
lehrten mich doch vor allem eines:
Egal ob du ein Pfannkuchen, ein kleiner Junge, ein
hässliches Entlein, ein Einhorn, ein glupschäugiges Tentakelwesen, ein Drachentöter,
eine Prinzessin, eine Lokomotive, ein Drache, eine Königin, ein Monster, eine
buntbestrumpfte Heldin, ein sternfangendes armes Hascherl oder ein Stäubchen im
weiten Weltall bist: Deinen Schmerz, deine Freude, deine Traurigkeit, deinen
Mut, deine Treue, deine Einsamkeit, deinen Verlust, deine Hoffnung, deine Ängste,
deine Beharrlichkeit, dein Suchen nach Liebe, Freundschaft, Glück, deine ganze
Gefühlswelt eben, all das finde ich auch in mir.
So fing es wohl an mit meinem unverbrüchlichen Wohlwollen
für alle Menschen und für alle Kreaturen.
Jetzt bin ich alt und es hat sich nichts daran geändert.
Also kommt mir nicht damit, dass ich irgendjemanden nicht mögen oder gar hassen
sollte, nur weil er irgendwie anders ist als ich. Ne, tut mir leid, dafür bin
ich nicht geschaffen. Dafür gibt es keinen Raum in mir, denn dort tummeln sich
immer noch die verrücktesten Wesen aus meiner Kinderzeit in vergnüglich stiller
Eintracht. Und das ist gut so.
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