Bei all der Traurigkeit über und dem tiefen Mitgefühl für
die Menschen, die durch diesen Gewaltausbruch so sinnlos, so schrecklich
sinnlos, schwer verletzt wurden, landen meine Gedanken beim Lesen der Artikel
und Kommentare zu Würzburg doch immer wieder irgendwie bei dem jungen Mann, den
ich vor vielen Jahren in einem Projekt kurz kennenlernen durfte und der sich
selbst umgebracht hat. Und meine Traurigkeit wird ganz uferlos. Und mein
Mitgefühl umfasst sie alle. Ja, da ist nichts in mir, dass sich diesem Gefühl
in den Weg stellen könnte. Ja, ich weine auch um den jungen Mann, der keinen
anderen Ausweg sah um die schreckliche innere Not zu handhaben als andere, ihm
völlig fremde Menschen, mit in seinen Abgrund zu reißen. Ich weine um all diese
jungen Menschen, fast noch Kinder, die so völlig wurzellos und außer sich sind,
dass sie keine Hoffnung, keine Zukunft, kein Licht am Ende des elendigen
Tunnels für sich, in sich, mehr zu finden meinen.
Und ich wüte gegen die, die jetzt ihren zügellosen Hass über
sie ausschütten, die sie, kaltschnäuzig in ihrer arroganten, anmaßenden Herrenmenschenmentalität, für ihre Zwecke
instrumentalisieren, ohne einen Augenblick inne zu halten und sich zu fragen:
Was muss der Mensch dem Menschen angetan haben, dass jemand zu solch einer Tat
fähig sein kann? Und ich zorne ebenso gegen das zutiefst jedwede Menschlichkeit
schreddernde Daesh Gesindel, das aus der Not von jugendlichen Tätern und dem
unsäglichen Leid der Opfer noch seinen propagandistischen Gewinn meint ziehen
zu müssen. Ich verachte euch zutiefst.
Ja, ich denke heute an Younes.
Meine Traurigkeit ist uferlos.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen