Einer meiner Glaubenssätze:
Die Würde des Individuums bleibt konstant, während der
Wert und die Angemessenheit seiner inneren Glaubenssätze und / oder seines
äußeren Verhaltens in Frage gestellt werden können.
Für mich die Grundlage jedweder menschlichen Gemeinschaft,
die von Achtung und Respekt gegen über sich und jedem anderen menschlichen
Wesen geprägt ist. Jedes Individuum hat seine eigene, unveräußerliche und nicht
wegzudiskutierende Würde, ganz egal, wie sehr ich mich in meiner Welt von
seinem Tun und seinem Denken auch abzugrenzen mag.
Das ist manchmal ganz schön schwer in der Praxis
durchzuhalten und ich habe lange Kämpfe mit mir führen müssen und führe sie
immer wieder im Kontext von Opfer- Täterdiskursen. Gewähre ich zum Beispiel
einem Folterer die gleichen Rechte, die gleiche Achtung seiner menschlichen
Würde wie einem Folteropfer? Oder, viel einfacher, kann ich jemanden in seinem
AndersSein akzeptieren und trotzdem sein konkretes Denken und Verhalten
abgrundtief verachten und mit aller Kraft dagegen angehen? Ist das so, kann ich
das? Ein permanentes Ringen. Hier scheidet sich für mich die Spreu vom Weizen.
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