Jetzt kommen sie wieder aus ihren Löchern gekrochen, die
großzügigen Spender, die traurige Kinderaugen Teilenden. Die, die doch auch
dabei nur immer sich selbst im Blick haben, zücken die Portokasse, Almosen selbstherrlich
lächelnd verteilend. Die, die ihr Mitgefühl das ganze Jahr in der Tiefkühltruhe
ihrer Herzen lagern, puhlen es nun mühsam verkrampft in jedwedes Kameralicht. Die,
die nun Selfies mit Obdachlosen posten, denen sie ansonsten angewidert die schimmeligen
Krümel ihrer verlogenen Heimeligkeit für die Füße werfen. Wenn überhaupt. Die,
die das ganze Jahr kreischen nach sauberer Heimat und patriotisch entflammtem
Widerstand gegen Teilhabe und Barmherzigkeit, basteln nun rührselig trunken an bunten
Krippenspielen herum. Die, die jammernd und johlend durch das Jahr wilderten,
weil sie sich selbst nicht aushalten können, vergehen nun vor mediengerechter
Selbstherrlichkeit in aufgesetztem Mitleid und drücken sich verlogene Tränchen
ab, ob all der ihnen doch so fremd bleibenden Schrecken in der Welt.
Die, die widern mich an.
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