Was mich wirklich nervt, ist der inflationäre Gebrauch des Begriffs
„Depression“ und den daraus folgenden, oft auch medikamentösen, Behandlungsstrategien.
Traurigkeit, Verwirrtheit, Motivationslosigkeit, Wut, Verzweiflung,
Selbstzweifel und viele Gefühle mehr, haben in der Regel nachvollziehbare Ursachen
im Außen. Im Jetzt und im Früher. Solange du, auch mit unterstützender
Begleitung, diese Ursachen benennen kannst, handelt es sich nicht um eine
pathologische Depression, sondern um „gesunde“ Reaktionen auf „ungesunde“
Umstände in deinem Leben.
Depression bedeutet, dass dich aus dem Nichts heraus Gefühle
lähmen, schreddern, verwirren, in ein tiefes Loch ziehen, ohne dass du
nachvollziehen kannst, woher diese gerade jetzt warum kommen. Sie überrollen
dich wie eine dunkle Welle und du kannst dich ihrer nicht mehr selbst erwehren.
Totales Ausgeliefertsein als Grundgefühl.
Ich würde mir wünschen, dass meine Kolleginnen und Kollegen
sorgsamer mit dieser Diagnose umgehen würden. *grummel
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