"Weil das Leben so ist, wie es ist. Ich schöpfe daraus
Kraft, Mut, Hoffnung."
"Kleinen
esoterischen Anfall, Frau Müller?"
"Nöh. Im Gegenteil. Je älter ich werde, umso mehr
stelle ich fest, dass das Gerede von der schrecklich verkomplizierten Welt
genau das ist: Gerede. Es soll ablenken von den Dingen, die wir alle eigentlich
schon seit hundert und aberhundert Jahren wissen: Wir wissen doch, was gut und
böse ist; wir wissen, was uns als Mensch gut tut; wir wissen, was wir brauchen
um glücklich und zufrieden zu sein. Wir kommen alle mit diesem Wissen auf die
Welt. Dann wird es uns abtrainiert oder wir verlieren es und uns in all den
scheinbaren Widersprüchen und all dem Gerangel um mehr, mehr, mehr von allem.
Im Tod erinnern wir uns vielleicht wieder daran: Das eine gibt es ohne das
andere nicht."
"Nun, aber
letztendlich sind es doch nur Banalitäten, die Sie da formulieren."
"Das Leben ist banal. Nur wir machen einen irren Bohei
um all seine verwirrt verworrenen Ausdrucksformen und verlieren es dabei völlig
aus dem Auge."
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