„Der Ruf nach mehr Sicherheit setzt ja ein subjektives
Gefühl der Bedrohung voraus. Fühlen Sie sich bedroht, Frau Müller?“
„Ja. Ich fühle mich bedroht: Von der Gier der Konzerne, von
Pharma- und Lebensmittelindustrie, von dem Überwachungswahn, von der
Gewaltbereitschaft der Militärs, von all dem Hass in öffentlichen Diskursen,
von den EwigGestrigen, von den Menschenfängern aus rechtnationalen Lagern, von
all dem Krieg, der Not, dem Hunger und dem Elend auf der Welt, von der sozialen
Kälte und der machtgeilheuchlerischlügenden Berechnung der selbstverliebt
eitlen Pöstchenjäger in Politik und Wirtschaft.
Nicht bedroht fühle ich mich jedoch von den verzweifelnden
Menschen, die sich gegen all dies, manchmal recht hilflos verworren und
verquert sich verrennend, zu wehren versuchen und die sich in dieser Kälte
immer wieder doch auf das Wesentliche besinnen: Miteinander, solidarisch, Hände
reichend, helfend, stützend, sich gegenseitig wärmend und ermutigend.“
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