Wenn ich so mit KleinMadame unterwegs bin:
Die meisten Erwachsenen zuppeln laufend an ihren kleinen
Kindern rum. Da bleibt nix unkommentiert, alles bekommt einen ermahnend
nölenden Hinweis in hochgeschraubter Stimmlage. Ich würde deppert werden, wenn
jemand die ganze Zeit so mit mir kommunizieren würde. Wie anstrengend muss das
für ein kleines Menschenwesen sein unter diesem meckernden Dauerfeuer ein
gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln. Die 24 Stunden Botschaft lautet: Das
was du machst und tust und bist, ist so nicht in Ordnung.
Das dahinter stehende Kind- und Erziehungsbild ist immer
noch das gleiche wie Anfang des letzten Jahrhunderts: Das Kind als
unvollkommenes Wesen, das ähnlich eines Baumschösslings gezurrt und gezerrt
werden muss durch pädagogische Maßnahmen, damit es, zu seinem Wohle, in die
gewünschte Richtung wachse. Mit dem Rattenschwanz an Projektionen, Idealen,
Stellvertreterfunktionen von und für seine Erwachsenen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen