Ich mag übrigens Kirchen. Nicht weil ich religiös bin,
sondern weil dies Orte sind, an denen ich Geschichte atmen kann. Außerdem sind
sie angenehm kühl an heißen Tagen. Deshalb nahm ich auch meine Kinder ab und an
mit dorthin. Als meine kleine Tochter zum ersten Mal mit mir im Frankfurter Dom
war, weinte sie ganz herzzerreißend vor dem ans Kreuz genagelten Menschen und
wollte partout nicht verstehen, warum so etwas Schreckliches hier rum stehen
tut. Der „arme, arme Mann“ schluchzte sie immer wieder. Ich habe es ihr und mir
dann erspart ihr zu erklären, dass dieses Bildnis eines geschundenen Menschen
auch noch von Millionen Menschen angebetet wird. Es hätte uns beide schlichtweg
überfordert.
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