Was ich nicht kapiere: Fast alle Parteien und politischen
Organisationen blicken auf die 10plusminus Prozent der Rechten und drängeln
sich in der hektischen Anpassung ihrer politischen Konzepte (oder dem, was sie
dafür halten) um dieses Wählerklientel. Was ist mit den 80plusminus Prozent?
Würde es nicht mehr Sinn ergeben, sich um diese Leute einen Kopp zu machen?
Oder, z.B. wie in Hessen, gar um die 50plusminus Prozent NichtwählerInnen? Ich
halte dieses Anpassungs- und Hofierungsgehabe nach rechts schlichtweg für
dämlich.
Überhaupt fließen in diese Richtung viel zu oft, viel zu
viele unnötige Aufmerksamkeiten. An manchen Tagen habe ich beim Durchstöbern
der Medien den Eindruck, AfD und Konsorten hätten schon die Mehrheit in meinem
Land. Überall knallt mir jeder Pups und jedes Rülpsen von denen um die Ohren,
so als hätten diese Luftnummern tatsächlich die Wichtigkeit, die sie sich
selbst in ihren durchgeknallten Köppen so gerne andichten möchten. Aber, das
sage ich ja schon seit Beginn dieser ganzen rechten und besorgten
BürgerInnenbewegung: Ihr füttert die, wie unerfahrene Chatter, die unsäglichen
Trolle.
Sollte man sie ignorieren? Nein, natürlich nicht! Klare,
knappe Erwiderungen auf ihre inhaltlich leeren Fürze. Immer wieder. Klare Statements
gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Immer wieder. Doch dann bitte auch
und schnell Ansagen und Konzepte für die konkreten Dinge, die die Menschen im
Lande Tag für Tag umtreiben. Flucht und Migration ist doch nur ein Teil davon,
und real für die meisten, wenn ich mir die konkreten Zahlen der Zugereisten in
vielen Gebieten mal genau anschaue, in ihrem realen Alltag nur ein marginaler.
Da brennen der Mehrheit doch ganz andere Sachen auf den Nägeln. Und da, wenn es
konkret wird, da haben die Rechten ja nun wirklich nix, aber so gar nix an
Ideen oder Konzepten, mit denen die meisten Menschen was anfangen könnten oder
die gar realistische und zukunftsweisende Lösungswege aufzeigen würden,
anzubieten. Auf diesen Feldern sind sie wirklich zahnlos. Schaut sie euch doch
an, da wo sie in irgendwelchen Parlamenten rum sitzen. Da ist nur Luft und
Lächerlichkeit, sonst nichts.
Oder haben etwa die etablierten Parteien und
Organisationen da den Menschen auch nix mehr zu bieten und reiten deshalb
dieses Pferd von Flucht und Asyl bis in den Tod? Das wäre dann wirklich
beängstigend. Und wo sind die konkreten, realpolitischen Alternativen? Darüber
sollten wir uns einen Kopp machen und es allgemeinverständlich kommunizieren.
Jetzt. Dann hören uns die Menschen nämlich auch zu. Die, die nicht zu den
10+/-% gehören, sich aber auch nicht mehr gehört fühlen.
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