„Lachen tötet die
Furcht. Und ohne Furcht kann es keinen Glauben mehr geben.
Wer keine Furcht
vor dem Teufel hat, der braucht keinen Gott mehr…“
Umberto Eco,
"Der Name der Rose"
Diese Worte gehen mir seit Tagen durch den Kopf. Das „Fürchte
dich nicht!“ aus der Bibel hat schon als junge Frau meinen Widerstand heraus
gefordert. Vor allem, wenn man es im Kontext liest: „Du sollst mein Knecht
sein; denn ich erwähle dich, und verwerfe dich nicht, fürchte dich nicht, ich
bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe
dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“ (Jesaja
41, 9/10)
Boah, welch eine Anmaßung, drunter ging es wohl nicht. Alles
in mir widerspricht dem:
Nein, ich bin niemandes Knecht, von niemandem erwählt und
die Wesen an meiner Seite wähle ich mir selbst aus. Wenn es notwendig ist, dann
entscheide ich, ob ich weiche oder standhalte. Stärkung finde ich in dem Lernen
aus meinen Fehlern, in der Liebe zu mir und allen anderen Wesen und durch die
mir voller Liebe geschenkten Freundschaften. Helfen kann ich mir selbst und
wenn dies nicht möglich ist, dann kann ich um Hilfe bitten und diese auch
annehmen. Deine Gerechtigkeit? Es gibt das Recht, dass wir Menschen uns mühsam
durch Tod, Leid und Schmerz erarbeitet haben und um das wir Tag um Tag aufs
Neue ringen. Du erhältst mich? Was erhält mich denn am Leben? Die Luft, die ich
atme. Die Speisen und Getränke, die ich zu mir nehme. Mein Körper, wenn ich
achtsam mit ihm umgehe. Meine Seele, wenn ich ihr erlaube in allen Gefühlen
wertfrei zu baden.
Und dann gibt es natürlich noch mein Lachen. Dieses aus
der Tiefe meines Lebens kommende Lachen, das jedwede von Menschen erschaffenen Ängste
und Götter einfach hinweg fegen kann. Wann, wo und wenn ich es denn will. Meine
Entscheidung und meine Verantwortung. Da ist kein Platz für ein wie immer auch
geartetes "denn ich bin dein Gott". So gar kein Platz.
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