Jede Form der Gewalt erzeugt Gegengewalt. Und immer geht es
um Stabilisierung, Instandsetzung oder Neuverteilung von Macht.
Gewalt hat viele Gesichter. Und manchmal erkenne ich sie für
eine lange Weile nicht hinter ihren Masken von Verlogenheit und Heuchelei.
Eine der verkleisterten und vernebelten Formen von Gewalt
ist die strukturelle Gewalt. Immer wieder muss ich innehalten, um mir dies zu
vergegenwärtigen ->
„Strukturelle Gewalt ist die vermeidbare Beeinträchtigung
grundlegender menschlicher Bedürfnisse oder, allgemeiner ausgedrückt, des
Lebens, die den realen Grad der Bedürfnisbefriedigung unter das herabsetzt, was
potentiell möglich ist.“ Johan Galtung
Dieser Satz ist so gehaltvoll, dass ich immer eine Weile
brauche um ihn durchzukauen und dann zu goutieren.
Bin ich gewaltlos? Nein, natürlich nicht. Es gibt
Situationen, da benutze ich Gewalt um mich zu schützen und Gefahren abzuwehren.
Und ab und zu neige ich zu zornig verbalen Gewaltausbrüchen ob der
Ungerechtigkeiten und der Verantwortungslosigkeiten von Gier und Profitstreben,
welche über Leichen gehen.
Gewaltlosigkeit als Ziel und auf dem Weg dahin jedes Mal ein
Schritt und ein Nachdenken über dessen Motivation und Implikationen, manche
Abzweigungen kritisch revidieren und auf ein Neues. Nicht mehr, aber auch nicht
weniger.
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