12.1.25

Reichtum versus Verantwortung

Ich werde immer wieder gefragt, warum ich mit meinen Ausbildungen, Kompetenzen, Erfahrungen, mit meinem Wissen nicht im Reichtum schwelge.
Tja. Ich habe früh erkannt, welche erschreckende Macht ich ausüben könnte. Mit Worten, Haltung, Anpassung. Gerade in meinen Berufsfeldern. Ich entschied mich bewusst dafür, Leute nicht zu verarschen, nicht zu manipulieren, nicht auszubeuten. Der Preis dafür? Liebevolles Spiegelbild und gerade im Alter ein manchmal sehr anstrengendes Rumdümpeln entlang der Armutsgrenze. Ist okay so. Würde ich es heute anders machen? Nein, ganz klares Nein. 🙃

Drecksäcke

Mein Opa hat sie mir damals alle gezeigt, all die Drecksäcke, die wieder in ihren Schulräumen, Kasernen, Büros, Kammern, Behörden, Praxen nach 45 untergekommen sind. Und nein, es gab in den Jahrzehnten danach für mich keine Hinweise darauf, warum sich da heute solch nachgeborenes Gesocks bei uns nicht mehr einnisten können sollte. Also, keine Überraschung auf meiner Seite. So gar keine.

Erschreckend ist jedoch der jetzige Dammbruch weltweit.
Erfreulich jedoch, dass der Widerstand dagegen zumindest aktuell groß ist. Wir haben eben NICHT 1933! 

Die Hoffnung stirbt zuletzt. 

Irrtum

Manche Menschen mit Migrationshintergrund wählen die Rechtsextremen. Sie glauben ernsthaft, sie seien mit „Ausländer“ bei denen nicht gemeint. Ich erinnere sie an die jüdischen Familien, die auch glaubten, sie seien nicht gemeint, weil ihre Söhne doch fürs Vaterland im 1. Weltkrieg elendig verreckt seien. Welch großer Irrtum. Brav sein, angepasst sein hinderte die Schlächter nicht. Damals nicht und heute auch nicht.

30.12.24

Incels und andere Gestörte

Ich habe mich die letzten Tage mal wieder durch die virtuelle männerbewegte Männerszene gelesen und stelle fest: Die pissen immer noch ihre Reviere ab; haben Schaum vor dem Mund, wenn es um Frauenrechte geht; grölen die alten Lieder von verkorkster Männlichkeit an längst erkalteten Lagerfeuern; trommeln sich auf muskelbepackte Brüste und kreischen sinnentleerte Hülsen von Eroberungen in abgestandene Luft. Alles untermalt von nur mäßig in Zaum gehaltenen Gewaltfantasien. Nichts Neues also. So wird das nix, so wird das einfach nix.

13.11.24

So geht das

Wenn Not und Ungerechtigkeiten zu groß werden und die Ausbeutung und das Verreckenlassen fast ausgereizt sind und die Gefahr besteht, dass sich da Menschen, die nichts mehr zu verlieren hätten, über alle Vorurteile und Berührungsängsten hinweg zusammenschließen könnten und die dann zahlenmäßig ja eindeutig in einer wirklichen Machtposition sind, dann gilt immer noch: Lass sie sich gegenseitig zerfleischen. Gib ihnen die falschen Feindbilder und hetz sie gegeneinander auf. Gib dem, der am Boden liegt einen, den er selbst noch tiefer in den Dreck drücken kann. Gib ihm eine klitzekleine Ahnung von Macht und einen vermeintlich Schuldigen, schon kannste die Solidarität durch den Kamin verpuffen sehen.

12.11.24

Fruchtbar

Wenn jemand nichts mehr zu verlieren hat, wenn alle Hoffnung genommen wurde, dann bleibt nur blank gärende Wunde, in der die Wut sich fest einnistet. Hier wird dem zukünftigen Hass, geboren aus abgrundtiefer Verzweiflung, ein fruchtbarer Boden bereitet. Es wird uns um die Ohren fliegen. Zu Recht. Völlig zu Recht.

11.11.24

Rührkuchen

Tochter mit den Kindern zu Besuch.
 
Ich: „Wolltet ihr mir nicht mal einen Rührkuchen backen? Ohne Schokolade!!! Ich warte da schon seit Monaten drauf.“
 
Tochter: „Haben wir doch schon gemacht!“
 
Ich: „Nein!“
 
Tochter: „Doch, ganz sicher.“

 
Nein. Doch. Nein. Doch. Stimmung kreiselt sich hoch.
 
Enkeltochter: „Mama hat recht. Wir haben einen gebacken. Aber wir haben den dann auch ziemlich schnell aufgegessen. Oma, der war, Schwupps, einfach weg.“
 
Stimmung daraufhin wieder im kichernden Plusbereich.