21.5.21

Vor einem Jahr dachte ich, dass das alles doch gar nicht so lange dauern könnte. Dann rannte die Zeit, stoppte hier und da unvermutet abrupt wie ein schockgetrockneter Brei. Überraschend kroch sie, nach einigen mich übertölpelnden irrealen Hopsern, flott weiter. Und gerade schlendert sie zutiefst unbeeindruckt von meinem inneren Drängen und Hasten, wie eine aufgedonnerte Promenadengängerin nach Beifall heischend, vor sich hin. Sie macht nicht, was ich will. Sie enttäuscht meine Erwartungen. Sie nervt.
 
Ja, diese Zeit der Pandemie hat etwas mit mir gemacht. Zum Guten oder zum Schlechten? Wir werden sehen.
 
 
Die Zeit
 
Willst du sie halten, so voller Lust und Begier,
dann rennt sie davon wie das schnellste Getier.
Doch kriechend, sich windend, schleicht sie daher,
wenn schnell du sie bräuchtest ganz ohne Geplärr.
Du kannst sie teilen und freudig verschenken,
doch nie hältst du sie wirklich in deinen Händen.
Sie bleicht deine Haare. Sie zerfurcht dein Gesicht.
Du kannst sie einteilen, doch zähmen kannst du sie nicht.
Geht sie verloren, ganz unbedacht, dann ist es vorbei,
sie wieder zu finden, steht dir niemals frei.





18.5.21

Meine Erfahrung nach Jahrzehnten in der therapeutischen Arbeit: Manchen Menschen hilft eine Kurztherapie. Manche brauchen etwas mehr Zeit. Manche brauchen langfristige oder gar kontinuierliche Begleitung. Andere brauchen individuell herausgearbeitete Flexibilität. Die jeweiligen Entscheidungen dazu möchte ich weiterhin gemeinsam mit den Betroffenen treffen. Ich vertraue da sowohl meinen fachlichen Kompetenzen als auch dem Selbstwissen meiner betroffenen Gegenüber. Politischen Entscheidungsträgern vertraue ich in diesem Fall überhaupt nicht, da es ihnen schlichtweg an Ausbildung, grundlegendem Wissen und reflektierter Praxiserfahrung in diesen Bereichen mangelt.
 
Kurzfassung: Den weiten Bereich der psychologischen Therapie kann man nicht rastern wie womöglich, wenn überhaupt, manche Bereiche in der Betriebswirtschaft. An solch dämlichen Versuchen leidet schon seit Jahren unser Gesundheitssystem. Den Preis dafür bezahlen nicht diejenigen, die sich so etwas ausdenken.  
 
Allerkürzeste Fassung: Bäh!
 

12.5.21

„Die Erde dreht sich um die Sonne. Das ist ein Fakt.“
 
„Aber nur weil es ein Fakt ist, muss es ja nicht stimmen!“
 
 
Aus die Maus. Ab diesem Moment kann von meiner Seite aus keine beidseitig bereichernde Kommunikation mehr stattfinden.  

11.5.21

Gestern in der Praxis meines Lieblingsarztes gewesen, Karte musste durchgezogen werden: Total überfüllte Anmeldung. Mehrheitlich ging es wohl um Impftermine und welcher Impfstoff gewünscht würde. Ich stehe staunend rum und bewundere die Unermüdlichkeit der medizinischen Fachangestellten, die wieder und wieder in Dauerschleife erklären, dass man telefonisch über einen Impftermin informiert werde und nein, im Moment habe die Praxis nur den einen Impfstoff, der andere werde erwartet. Und nein, der Termin für die zweite Impfung könne nicht vorverlegt werden, auch wenn die Urlaubspläne dann scheitern könnten. Manche der Klienten sind aggressiv hartnäckig und halten damit den ganzen Ablauf auf. Die Stimmung ist überhaupt unterschwellig sehr geladen. Ein kleiner Funke und das Geschehen explodiert immer mal wieder zwischen den Wartenden. Man pöbelt sich gegenseitig wegen Nichtigkeiten an. Lautstark. Gegenseitiger Respekt und minimalistische Höflichkeit – kannste vergessen.
 
Ich verspürte den starken Drang die Damen und Herren hinter der Scheibe, die ich jetzt schon seit Jahrzehnten kenne und achte, einfach mal liebevoll in den Arm zu nehmen. Meine Hochachtung für ihre Geduld und ihre Kompetenz. Und ja, ich gestehe, nach ein paar Stunden in diesem Mühlrad der Unverschämtheiten würde ich total ausrasten.

9.5.21

Okay, was will man mehr? Unterm Strich wohl doch nicht so viel falsch gemacht.  Meine Liebe für dich, Tochter. Bedingungslos. Immer. 

"Ich weiß wir sind nicht so auf Muttertag eingestellt, aber ich möchte trotzdem heute mal "Danke" sagen!!! Ich bin unheimlich stolz so eine tolle/ starke Mama zu haben.

Du bist ein wundervoller Mensch und meine Kinder könnten keine bessere Oma haben.

Es war wohl nicht immer leicht mit mir. Meine Wege, die ich öfters in meinem Leben ohne viel nachzudenken eingeschlagen habe, waren wohl für eine Mama auch nicht immer sehr einfach. Aber du hast mich nie im Stich gelassen und immer auf Scheiße doch noch bisschen Gold und Glitzer gepudert.

Ich danke dir, dass du mir immer wieder auch das Positive in schwierigen Situationen zeigst und mir damit Halt gibst.

Ich liebe dich über alles!  🌸"

„Wir haben ein inszeniertes Klima von angeblichem Neid.“
 
„Naja, ich wäre aber auch neidisch, wenn ich feststellen müsste, dass da eine 30 Millionen für nen Maskendeal kassiert hat und ich wurde dagegen nur mit lächerlichen 60 Tausend abgespeist.“

1.5.21

Unsere Wahrnehmung wird bestimmt durch das, was war und ist und sein könnte.

Sie wird bestimmt durch das, was wir hassen, lieben, fürchten, sehnen, leugnen, glauben, begehren, abwehren.

Immer.

Das macht es nicht einfacher.