“Aber es führt kein
Weg um die Einsicht herum, dass die Mehrheit ganztagsbetreuter Krippenkinder,
selbst wenn sie in schönen Räumen mit anregendem Spielzeug von engagierten
Erzieher/-innen betreut wird, den Tag in ängstlicher Anspannung verbringt, dass
sich dies bei einem Teil der Kinder in anhaltenden Verhaltensauffälligkeiten
niederschlägt und dass mit dieser Form der Betreuung Risiken für die
langfristige seelische und körperliche Entwicklung einhergehen.” (R.Böhm)
Kann ich aus meiner täglichen Erfahrung im U3 Bereich in den letzten Monaten nur bestätigen. Morgens heiße Tränen beim Verabschieden von Vater/Mutter und dann ab mittags dieses sich steigernde ängstliche Vergewissern, ob Mama/Papa ganz bestimmt wieder kommen. Manche der Kleinen sind zwischen 7 und 9 Stunden bei uns. Das ist an vielen Tagen schlichtweg zu lang. Zum Wohl des Kindes ist das nach meiner Meinung alles net. Und dann beschweren sich die Eltern auch noch, dass ihr Kind abends net einschläft bzw. in der Nacht unruhig schläft und verlangen von der Betreuung, die Kinder mittags nur ja nicht zu lange schlafen zu lassen, da sie hierin die einzige Ursache für ihre gestörte Nachtruhe sehen. Das ist alles so gaga, Leuts. Immerhin lerne ich gerade voller Optimismus: Meine Berufssparte, die der Therapeuten, wird in Zukunft net arbeitslos werden. *grummel
Nein, dich
interessiert nicht wirklich,
dass es da schon Frühstück
gibt.
Du weinst.
Nein, du willst dir
nicht das neue Auto angucken,
oder mit Leon
spielen.
Du weinst.
Nein, du willst nicht
noch vom Fenster aus winken
und von der fremden
Frau fest gehalten werden.
Du weinst.
Nein, du glaubst
nicht, dass sie wieder kommen wird.
Du weinst.
Deine Tränen interessieren nicht. Sie werden mit Getüddel
und glatten Lügen übertüncht. Animationsgedöhns, bis Gefühle verschluckt werden
und sich ein Lachen über deine Lippen drängt. Du spürst, dass du damit der
Frau, die dich im Arm hält, eine Freude machst. Also schluckst du tapfer weiter
und lachst und spielst und verteilst Freude. Nur ab und an, da werden deine Augen
groß, sind weit weg und nass. Und wenn das Schlucken nicht mehr klappt, dann
schubst du mal willkürlich, beißt oder schlägst um dich. Dann hält sie dich
wieder, diese Frau und schenkt dir alleine für ein paar Minuten Aufmerksamkeit.
Dein leises Weinen hören sie nicht, dein Schreien und Toben schon. Was lernst
du nur daraus, Kind?