21.8.21

Wenn ich gegen den Computer Karten spiele, dann merke ich: Er hat einen blinden Fleck. Er kann nicht aus taktischen Gründen einfach auch mal verlieren, obwohl er dann am Ende gerade dadurch gewinnen würde. So ein Dummerle.

19.8.21

„Wir haben alle unsere alten, bösen Geister in uns. Wie handhaben Sie die Ihren, Frau Müller?“
 
„Ich schaue ihnen beim Schaulaufen zu, und ab und an trinken wir ein Tässchen Tee zusammen.“

„Macht Sie das aktuelle Weltgeschehen nicht depressiv, Frau Müller?“
 
„Nein. In meinem Leben gab es Algerien, Vietnam, Kambodscha, Korea, Chile, Ruanda, Diktatur in Griechenland, Biafra, Bosnien, Jemen… … und, und, und. Allein die Auseinandersetzung mit der NS Zeit war schon traumatisierend. Ich lernte sehr früh, was der Mensch dem Menschen anzutun imstande ist. Allerdings erlebte ich vieles davon in einem sicheren sozialen Kontext und unter Menschen, die das gleiche oder ein ähnliches Weltbild hatten wie ich. Das war unterstützend und aufbauend.
Was mich heute erschüttert ist, dass man sich all dem Dreck und dem irrsinnigen Hassgeplärr durch die und in den neuen Medien kaum entziehen kann, wenn man sich halt auch dort aufhält. Und dass man die Unverfrorenheit und Verlogenheit der Mächtigen und Gierigen quasi live mitschneiden kann. Diese Wogen der menschenverachtenden Haltungen und Taten überrollen mich oft. Auf der anderen Seite gibt mir die Vielfalt der Äußerungen und Informationen dagegen, die sich eben auch in der virtuellen Welt zu Hauf finden lassen, jedes Mal auch ein Gefühl und eine Bestätigung von Hoffnung. Die Welt und der Mensch sind eben nicht schwarz-weiß. Also bleibe ich, unterm Strich optimistisch und hoffnungsvoll.“

16.8.21

"Die Mächtigen der Welt fürchten die Kinder."
 
"Warum denn das, Frau Müller?"
 
"Weil sie genau und ohne Angst beschreiben, was sie sehen."
 
"Häh?"
 
"Der Kaiser ist nackt!"

15.8.21

In allen Kriegen, ohne Ausnahme, bezahlten und bezahlen die Frauen/Mädchen/Kinder den höchsten Preis. Sie werden vergewaltigt, verschachert, versklavt, gefoltert, ermordet. Sie sind Opfer, sind die Trophäen für die Sieger, die vermeintliche Schmach für die Verlierer.
 
Es ekelt mich.
 
Aktuell Afghanistan
 
Die Menschheit ist derart am Arsch.

KleinMadame (7J) schaut sich den Zeitstrahl der Erdentwicklung an und stellt lakonisch fest: Wir Menschen sind ja nur ein Pups in der Erdgeschichte.
 
Schlaues Kind.

14.8.21

Wie viele Leute sind denn nun schon geimpft?

Heute die Meldung in den Medien, dass das RKI in seiner Statistik zu niedrige Zahlen über die bisher geimpften Menschen angegeben hat. Jetzt rechnen sie über Stichproben in der Bevölkerung nochmal nach.
 
Irgendwie bin ich wohl zu blöd es zu verstehen: Ich ging davon aus, dass jede durchgeführte Impfung irgendwo schriftlich erfasst wird. Müssen Impfzentren nicht nachweisen, dass sie soundso viel Impfdosen erhalten und davon soundso viel verbraucht haben? Das gleiche für Ärzte. Sonst könnten die ja einfach abzweigen und es privat auf dem Schwarzmarkt loswerden, oder halt in den Müll schmeißen, oder was? Immerhin kosten die Impfmaterialien ja auch Geld. Also, ich kapiere die Logistik dahinter nicht. Klärt mich auf.

Was ich nicht verstehe: So ein gänzlicher Truppenabzug wird ja nicht nachts auf dem Klo spontan entschieden und dann frühmorgens umgesetzt. Das braucht einen zeitlichen Vorlauf und eine Menge Logistik Warum waren da die Helfer und Unterstützer aus der Bevölkerung nicht schon mit eingeplant? Auch der zügige Vormarsch der Taliban war ja abzusehen und ist kein vom Himmel gefallenes Überraschungsei. Hofften die, ihre Truppen aus Afghanistan abziehenden, Staaten auf ein christliches Wunder, oder was?

8.8.21



Wie schnell die Zeit rennt 
und wie erstaunlich die großen
Entwicklungsschritte der ersten Monate.  
Mein drittes Enkelkind - so eine Freude.  



6.8.21

Spontane Zwischenbilanz wegen Dauerregen
 
Beim Nachdenken über so manche Gespräche in den letzten Tagen fiel mir auf, dass ich mich zeitlebens in bestimmten Welten gar nicht aufgehalten habe: Keine Versicherungen (außer normale Kranken, Renten, Arbeitslosen), kein Führerschein, kein Auto, kein Wohnungseigentum, kein Erspartes, keine Geldanlagen, keine besondere Altersvorsorge, kein gebuchter Urlaub, keine Gedanken über meinen Tod/Beerdigung, überwiegend Bekleidung vom Flohmarkt, keine Kosmetika und Wellnessdingens, Möbel vom Sperrmüll oder geschenkt, keine großartige (sich materiell auszahlende) berufliche oder politische Karriere, immer unter oder an der Armutsgrenze … mir würde bestimmt noch mehr einfallen.
 
Manche Menschen würden das wohl freundlich „gescheiterte Existenz“ nennen. Oder noch freundlicher „Oh, da hast du aber eine Menge verpasst!“
 
Hmmm … … fühlt sich nur nicht so an. Schau ich kritisch zurück, so stelle ich fest, dass ich, mit all meinem Wissen von heute, an all den wesentlichen Wegkreuzungen wieder die gleichen Entscheidungen wie damals treffen würde. So ist das.
 
Damit kann ich gut leben, denn auf der anderen Seite der Bilanz stehen so Dinge wie: Studium erfolgreich als Arbeiterkind, Fort- und Weiterbildungen in allen möglichen Bereichen, Reisen und Auslandsaufenthalte, Zufriedenheit in allen gemachten Jobs, paar Bücher veröffentlicht, tolle Kinder und Enkelkinder, gefragte Fachkraft in unterbezahlten Bereichen, fast alles ausgekostet was es so an Möglichkeiten und Vielfalt in Liebe, Sexualität, Beziehungen gibt, politische Aktivitäten wann es mir sinnvoll erschien, mit 65 relativ fit und gesund, weder müde noch hoffnungslos… … … und auch hier fallen mir bestimmt noch mehr Sachen ein.
 
Allerdings fehlt mir dann im Alltag doch oft das wirkliche Verständnis für so manche, subjektiv vom Gegenüber empfundene, alltägliche Problemlagen in den am Anfang genannten Bereichen. Das ist blöd. Fürs Gegenüber.