25.4.24

Familie

Mein 4. Enkelkind. Damit ist jetzt auch Schluss. Tochter Sterilisation, Sohn Vasektomie. Finde ich gut. Ansonsten bin ich glücklich. Die Kinder und Enkelkinder sind regelmäßig bei mir. Unsere Welt- und Menschenbilder sind identisch und was wir über Kinder und Kinder„erziehung“ denken auch. Das gibt meinem Leben einen Sinn. Dankbar. Unendlich dankbar.


22.4.24

Verschickungskinder

Ein ganz dunkles Kapitel. Auch ich gehörte zu den "Verschickungskindern". Mehrmals. Meine Erinnerungen daran sind ein Albtraum.
 
Was das mit mir gemacht hat? Prägung auf: "Ich kann nur mir selbst vertrauen!" Oft gelang/gelingt es mir, das "nur" beiseite zu schieben. Manchmal aber stand es mir auch bösartig im Weg und hat viele (vermutlich bereichernde) Abzweigungen blockiert. Meine Wut all denen, die diese Schrecknisse damals ermöglicht und ihre barbarische Sicht auf Kinder und Welt an uns ausgetobt haben. Der rote Faden zu den Nazis ist kein eingebildeter. Bäh!
 
Verdammt gute Dokumentation -> 

14.4.24

Pulverfass

Iran greift Israel an. Und mein erster Gedanke, vielleicht wirklich unterkomplex oder gar naiv, ist: Beide Regimes und deren Anführer stehen im eigenen Land mächtig unter Druck. Da käme ein „Feind“, also ein Krieg doch jetzt sehr passend, oder? 
Die Lunte brennt.

Simone

 „Niemand ist den Frauen gegenüber arroganter, aggressiver oder verächtlicher als ein in seiner Männlichkeit verunsicherter Mann.“ 

Simone de Beauvoir

Wegbereiterin. Wegbegleiterin. Als pubertierendes Wesen habe ich „Das andere Geschlecht“ damals aufgesaugt wie Nektar. Entzauberung des Glaubensdogmas der damaligen Genossen, dass die Frauenfrage nur ein Nebenwiderspruch sei. So befreiend.


13.4.24

Seelenfresser

„Früher war alles besser!“ ist der panische Ausweichhüpfer einer geschredderten Seele nach dem Etwas, das niemals wirklich war. Ein Ablenkungsmanöver vor der schmerzenden Erkenntnis wer man real war und ist und sein könnte.

Fundamentalisten jedweder Couleur docken genau dort an, heucheln Verständnis, verstärken, missbrauchen für ihr eigenes persönliches Streben nach Macht. Es geht ihnen nicht um das Wohl oder gar um Heilung ihrer so rekrutierten Anhängerschaft. Niemals. Nirgendwo. 

30.3.24

Feiertage

Während und nach Feiertagen wie Ostern/Weihnachten lese und höre ich immer wieder, wie schrecklich und unwohl sich Menschen bei den Besuchen bei ihren Herkunftsfamilie fühlen. Ich frage mich jedes Mal erstaunt: Warum tun sie es sich dann an? Materielle Abhängigkeiten? Verpasste Ablösungsprozesse in der Pubertät? Übernahme elterlicher Glaubenssätze? Weil ein braves Kind das so macht, obwohl es ja mittlerweile ein Erwachsener ist? Masochismus? Warum, verdammt, warum?

20.3.24

Puzzleteil Biografie

Mit den Themen Rassismus, Vorurteile, Stereotypen und Faschismus im Kontext von Macht und Ohnmacht beschäftige ich mich seit Mitte der 70iger Jahre fortlaufend. Sowohl wissenschaftlich, als auch ganz pragmatisch: aktive Begleitung von Gastarbeitern, Flüchtlingen aus Chile, Iran, etc. . Große Bildungsprojekte (Ausstellung „Unerwünscht- - eine Reise wie keine andere“), Handreichungen für Lehrkräfte, Weiterbildungsmaßnahmen für Lehrkräfte und Fachkräfte in Kinder-Jugendorganisationen. Projekte an Schulen, Kinderrechte und vieles mehr.

Wissenschaftlich fasziniert mich, seitdem es kommuniziert wurde, das Konzept des Transkulturalität. Neben diesen Dingen arbeitete ich als Therapeutin, Sexualtherapeutin und immer wieder, wegen der Bodenhaftung im Realen, in außerfamiliären Betreuungseinrichtungen. (Da komm ich aus der Kinderladenszene). Jetzt bin ich müde von all der Dummheit und der Machtgeilheit.

Ja, man tut, was man tun muss gerade in diesen Zeiten, aber Herzblut stecke ich nur noch in meine therapeutische Arbeit. Meine Klient*innen finden das natürlich toll. 😊

Strategie

Die vorgeblich gierigen, tricksenden Armen dem unteren bürgerlichen Mittelstand propagandistisch als Feindbild anzubieten, anstatt die eigene Pfründe und die der Superreichen mal zur Disposition zu stellen, ist nichts Neues. Mein Großvater hat mir das schon in frühen Jahren anhand sehr konkreter Beispiele aus CDU/CSU erklärt. Daran hat sich bis heute nichts verändert. Deswegen überrascht es mich immer wieder sehr, warum so viele Menschen gerade darüber so überrascht sind.

Gendern in Bayern

Bayern verbietet das Gendern an Schulen, Hochschulen und Behörden.

Ähm. Häh? Ihr bekommt Schnappatmung, wenn ich autonom entscheide, wie ich mich kleide, was ich esse, wen ich wie liebe. Alles kein Ding. Doch jetzt wollt ihr rechtlich! verankern, wie ich spreche und schreibe? Hat man euch in den Kopf geschissen? Niemand, wirklich niemand, hat das Recht mir vorzuschreiben, wie ich reden/schreiben darf. Auch nicht, wenn ich Beamtin wäre und auf dem Boden des Grundgesetzes stünde. Wenn es jemanden stört: Hört nicht zu, lest mich nicht. Aber ansonsten lasst mich in Ruhe.

14.3.24

Erkenntnis

„Was war eine der wichtigsten Erkenntnisse in Ihrem Leben, Frau Müller?“
 
„Ganz früh schon: Jeder Mensch stirbt. Wir alle sind sterblich. Ohne Ausnahme. Auch du und ich und Sie da hinten. Was ist die logische Konsequenz daraus? Sei wohlwollend zu den Menschen und auch zu dir selbst.“

5.3.24

Klassenfahrt Grundschule

 Grundschule. Geplante Klassenfahrt, Abschluss 4. Klasse.

Kind (10J) will unbedingt mitfahren. Eltern haben aber Bedenken wegen den begleitenden Erwachsenen und äußern sich so auch im Elterngespräch gegenüber der Klassenlehrerin im Dezember. Dann kommt vor 5 Tagen ein Schreiben von der Schule, die Eltern sollen schriftlich begründen, warum Kind nicht mitfahren darf. (Schulpflicht, Ordnungsstrafe, etc.)

Eltern denken nochmal gründlich nach, Kind darf nun doch. Dies wird umgehend der Schule mitgeteilt. Kind bekommt vor Freude fast nen Herzkasper.

Gestern bespricht sie vormittags mit Freundinnen, den anderen Kindern und der Klassenlehrerin, wie denn dort alles ablaufen solle. Die Mädels planen in der Pause schon eine heimliche Pyjamaparty. Nachmittags ruft Klassenlehrerin jedoch die Mutter an, dass das Kind nicht mitfahren kann, weil die Zusage zu spät gekommen wäre.

Kind weint und ist sauwütend. „Warum hat sie mir das heute Morgen nicht in der Klasse gesagt?“

Heute nun stellt das Kind die Lehrerin in der Klasse zur Rede und will nun genau wissen, warum sie nicht denn mitdarf. Ihre Eltern hätten es doch jetzt endlich erlaubt. Diese sagt, das sei ja egal, sie hätte ja eh nicht mitfahren können, weil sie ja noch zu ängstlich für eine Klassenfahrt sei. Kind wird nun richtig wütend und erklärt laut, dass sie doch von Anfang an mitwollte und auch die anderen SchülerInnen mischen sich nun für sie ein. 

Mittags dann Nachricht von der Schulleitung an die Mutter: Aus rein organisatorischen Gründen könne das Kind halt nicht mitfahren und fertig.

Ähm.

Fakten:

Jugendherberge erklärt, dass es überhaupt kein Problem wäre, wenn noch ein Kind mehr käme. Das wäre bei Klassenfahrten eh öfters so, dass die Teilnehmerzahl am Anreisetag von der Anmeldung abweiche. Busunternehmen sagt das gleiche. Beide erstellen eh erst nach der Fahrt die Rechnungen. Was konkret: „organisatorisch sei schon alles geregelt“ seitens der Schule bedeutet könnte, konnte auch nach mehreren Nachfragen nicht geklärt werden. Das „ängstliche“ Kind übernachtet schon seit Jahren quietschvergnügt auswärts und hatte den Mumm, dass heute direkt in der Schule alles anzusprechen.
 
Und die Eltern? Jesses, die brauchten halt Zeit für den Vertrauensvorschuss an die begleitenden Erwachsenen. Was sich ja nun auch erledigt haben dürfte.
 
Wir sprechen über eine Klassenfahrt Ende Mai mit 2 Übernachtungen.

*Anmerkung
Ich meine mich zu erinnern, dass die Klassenfahrt als Schulpflicht damals vor allem darum eingeführt wurde, um Eltern dazu zu bringen, ihren Kindern diese nicht mehr aus verquerten Begründungen (Misstrauen gegen staatliche Einrichtungen, Religionen, weil Mädchen, etc.) verbieten zu können. 
Also diese Schule hat nichts kapiert und mit Pädagogik zum Wohle des Kindes hat es überhaupt nichts zu tun.

Fortsetzung heute: Schule fordert nochmals, dass die Eltern einen begründeten Antrag auf Nichtteilnahme des Kindes einreichen. Mutter erklärt der Schulsekretärin freundlich, dass sie sowas nicht schreibt, weil sie ja die Mitfahrt erlauben.

Die Eltern hätten aber nun ihrerseits gerne eine schriftliche Begründung der Schule, warum Kind nicht mitfahren darf. Sekretärin völlig überfordert, weiß von allem gar nichts.

Anruf Klassenlehrerin, die versucht, die Eltern zu dem Schreiben "für die Unterlagen" zu überreden. Klares Nein der Eltern.

Abschlusssatz der Klassenlehrerin: "Also gut, ich werde versuchen, ob wir doch noch etwas für das Kind organisieren können. Ich melde mich Freitag." Ähm, okay, ähm.

*Anmerkung

Ich denke mir das wirklich nicht aus!

Heute, 7.3.22, der Anruf von der Klassenlehrerin, dass sie es mit viel Mühe und Aufwand doch noch hinbekommen haben, dass das Kind mitfahren kann.
Das Kind ist unglaublich glücklich und stolz auf sich und die Eltern.

4.3.24

Erwachsene und Kinder

Ich wiederhole es gerne und wieder und wieder ->

Da gibt es nichts zu besprechen, zu diskutieren oder gar abzuwägen:
 
Es gibt keine "gewaltfreie und einvernehmliche" Sexualität in jedweder Form zwischen Erwachsenen und Kindern.
 
Kurzfassung ->

Jedwede Form von Sexualität kann nur dann einvernehmlich sein, wenn alle Beteiligten mit den gleichen Wörtern und Gesten das Gleiche in ihrer inneren Vorstellungswelt verbinden können bzw. wenn es zumindest einem minimalen Konsens über die Bedeutung und Folgen des jeweiligen gewollten gemeinsamen Tuns gibt. Das ist bei zwei Erwachsenen schon nicht ganz einfach, geht manchmal ganz schön in die Hose und bedarf in vielen Situationen schon intensiverer Kommunikation.
 
Kindliche Sexualität ist jedoch Universen entfernt von einer erwachsenen Sexualität. Da kann es kein Einvernehmen geben, weil es keine Begrifflichkeiten gibt, die sich auf identische oder sich auch nur annähernde innere Bilder, Vorstellungen, Erfahrungen, Assoziationen beziehen könnten.
 
In einer wie auch immer gearteten Beziehung zwischen einem Erwachsenen und einem Kind gibt es ohne Ausnahmen ein nicht wegzudiskutierendes Machtgefälle und ganz konkrete Abhängigkeiten. Auch wenn diese im realen Zusammenleben nicht permanent im Vordergrund stehen, so weiß der Erwachsene, vor allem aber auch das Kind darum. Deshalb beinhaltet Sexualität zwischen einem Erwachsenen und einem Kind immer! Aspekte von Machtmissbrauch, Gewalt und Erpressung.
Punkt.

Nichts gelernt

Vor Jahrhunderten schon war ein Mensch in der Lage solche Gedanken zu formulieren. Und heute schlagen sich die Menschen immer noch die Köpfe ein, weil ihr "Gott" der wahrere sei. Hätten sie diesem Menschen zugehört, dann könnten sie vielleicht ehrlich sein und zugeben, dass es um alles Mögliche in ihrem Geschrei und Gekämpfe gehe, aber halt niemals um ihn, sondern nur immer um ihre eigene kleinliche Gier nach Macht und Reichtum.

„Ich versuchte, ihn zu finden am Kreuz der Christen, aber er war nicht dort.

Ich ging zu den Tempeln der Hindus und zu den alten Pagoden, aber ich konnte nirgendwo eine Spur von ihm finden.

Ich suchte ihn in den Bergen und Tälern, aber weder in der Höhe noch in der Tiefe sah ich mich imstande, ihn zu finden.

Ich ging zur Kaaba in Mekka, aber dort war er auch nicht.

Ich befragte die Gelehrten und Philosophen, aber er war jenseits ihres Verstehens.

Ich prüfte mein Herz, und dort verweilte er, als ich ihn sah. Er ist nirgends sonst zu finden.“

Rumi (1207 – 1273)

26.2.24

Ganze Kerle

„Du sitzt auf deinem Traktor, blockierst die Straße und fühlst dich wie ein richtiger Kerl. Doch ich weiß, du scheißt dir in die Hose, wenn du im Winter nachmittags mal alleine raus aus dem Dorf und mit den Öffentlichen nach Frankfurt fahren und am Hauptbahnhof umsteigen musst.“
 
„Hey, das stimmt ja gar nicht. Erstens fahr ich, wenn überhaupt, nur mit dem Auto nach Frankfurt rein und zweitens nehme ich die Frau mit.“
 
 
*Anmerkung
Wer sich nicht angesprochen fühlt, ist auch nicht gemeint.

25.2.24

„Unsere“ Kultur

Was ich nicht mag, ist der Begriff „unsere deutsche Kultur“. Es gibt nicht "die" Kultur in einem doch recht willkürlich festgelegtem "Staats"gebiet. Es ist ein Puzzle mit ganz vielen Teilen und wir springen permanent zwischen diese hin und her. Was es allerdings gibt, völlig entgegen dieser Erkenntnis, ist eine entsprechend der aktuellen Kräfteverhältnisse bestimmte kulturelle Norm, als vorgeblich vorherrschende Kultur. Deswegen wird die Phrase "unsere Kultur" auf Nachfrage auch immer nur mit schwammigem Geschwafel gefüllt.

24.2.24

Das Böse

Der Mensch entmenschlichte in seiner Geschichte das Böse: Geister, Dämonen, Hexen, gefallene Engel, Wiedergänger, etc., etc. . Dazu gesellten sich die Feindbilder der „Fremden“, der „Ungläubigen“, der „Unreinen“, der „Anderen“, der „Unnormalen“.

Alle Kulturen waren und sind voll davon. Grundpfeiler fast aller Religionen und gesellschaftlicher Machtstrukturen.

Genialer, uralter Trick um auszublenden und zu leugnen, dass das Böse und das Gute immer und überall menschlich sind. Immer, überall.  

14.2.24

Grenze erreicht

Nach all den öffentlichen Handlungen und Taten von Mitgliedern der AfD steht für mich fest: Niemand wählt diese Partei ohne das Wissen darum. Also, du und du und Sie dahinten, ihr wählt sie, weil sie so ist, wie sie ist. Menschenrechte verachtend, rassistisch, sexistisch, homophob, antidemokratisch. Gegen Arme, Frauen, Kinder, etc., etc... Keine Entschuldigung, kein Ablass dafür. Niemals. Ihr seid nicht mal meinen Hass wert. Nur Verachtung.

25.1.24

Gewaltbereitschaft

Die Mehrheit unserer Bevölkerung weiß nicht mal im Ansatz, was Gewalt der Straße bedeutet. Ich habe Unsägliches in vielen Ländern erlebt. Brutalste Gewaltexzesse von gehirnamputierten Fanatikern, die ihren Gegenüber zuerst jedwedes Menschsein absprachen, um sie dann bestialisch zusammenzuschlagen, zu foltern, zu ermorden. Diese pathologischen Züge sehe ich in so vielen Gesichtern, höre ich in dem Geplärre in der rechtsextremen Szene. Ja, mir macht das große Angst.

24.1.24

Standing

Mehrmals im Leben musste ich Entscheidungen treffen: Hohe finanzielle Einnahmen versus das Wissen, dass der Arbeitgeber unredlich, betrügerisch, illoyal mit seiner Klientel umgeht. Immer war mir wichtig, dass ich mich ohne Reue wohlwollend im Spiegel betrachten konnte. Das hatte/hat in dieser Gesellschaft seinen Preis. Ich blieb relativ arm und bin heute im Alter dankbar für mein Standing. Ich hoffe, ich konnte und kann zu dieser Haltung andere Menschen ermutigen. Es lohnt sich, vertraut mir, am Ende lohnt es sich unterm Strich.