30.4.17

„Deutsche Leidkultur mal wieder.“
„Mit t, Frau Müller, mit t!“

„Ich finde d passender, sonst käme das Thema nicht immer wieder auf den Tisch.“ 

28.4.17

Seitdem ich allen Paketzusteller Diensten mitgeteilt habe, sie mögen doch ihre Lieferungen einfach immer auf die Bank vorm Haus legen, klappen die Zustellungen problemlos und termingerecht.
Wenn man die eigenen Erwartungen an das, was das Gegenüber wirklich zu leisten in der Lage ist, einfach den erfahrenen Realitäten anpasst, sind sowohl die Enttäuschungen als auch die Energieverschwendungen in Bezug auf ein SichÄrgern fast im Nullbereich. 

Lässt sich auch auf andere Lebensbereiche erweitern. 

23.4.17

Lese ich doch gerade in einigen Medien Sätze wie „von bürgerlicher Protestpartei zur rechten Kampftruppe“ … Ähm … wie kommen die auf einmal auf das dünne Brett, die AfD sei jemals eine „bürgerliche“ Protestpartei gewesen. *grummel

Klartext: Die AfD war, ist und wird sein ein Auffangbecken für Soziopathen, Rassisten, Altnazis Jungnazis, Fremdenhasser, Antisemiten, Antidemokraten, Menschenrechtsverachter, Postenkrabbler, Homophobe und Menschen mit biografisch determinierten Persönlichkeitsstörungen. Wer da gerade im Rampenlicht und in der Öffentlichkeit als „Gesicht der Partei“ im Vordergrund steht, ist unerheblich, da alle, die es sein könnten oder bisher waren, die Leitgedanken dieser Partei mittragen. Also, was sollen diese kruden schönfärberischen Relativierungen im Nachhinein? Was soll damit erreicht werden und warum?   

20.4.17

Jetzt tun auf einmal manche so, als wäre Frau Petry ein braves, verkanntes Hascherl. Leute, Kurzzeitgedächtnis am Arsch, oder was? *grummel
Ich fände verpflichtende Kurse zu Bürgerrechten und Bürgerpflichten, zu Menschen-, Frauen- und Kinderrechten in regelmäßigen Abständen, sich über alle Lebensalter und Geschlechter ab 18 Jahren erstreckend und für alle in diesem Land Lebenden, unabhängig vom jeweiligen Pass, äußerst sinnvoll. Und zwar Kurse, die sich in Bezug auf Didaktik und Inhalte an moderner Hirnforschung und Lerntheorie orientieren und auch viele praktische Elemente/Umsetzung in der Praxis enthalten. 

Ja, das fände ich gut. 
S-Bahn. Heute. Mir gegenüber sitzen vier Leute, die wohl zusammen von der Arbeit kommen. Sie lachen und reden über ihre Arbeit und vermitteln einen recht harmonischen Eindruck. Dann steigt eine von ihnen aus. Kaum sind die Türen geschlossen, lassen sich die verbliebenen Drei sehr emotional abfällig über die Abwesende aus. Die Gesichtsausdrücke sind ablehnend, höhnisch, verbittert beim Sprechen. Die Stimmlage hoch und geifernd, die Körperhaltung aggressiv ablehnend.  Ich muss wohl sichtbar entsetzt geguckt haben, denn beim Aussteigen streift einer von ihnen ganz nah an mir vorbei und sagt leise, dass sie es nicht so meinen, wie es wohl rüber kam. … Es macht mich trotzdem traurig. 

18.4.17

Stehen zwei nette Damen vor meiner Tür. Gerade eben.

„Guten Tag, wir würden gerne mit Ihnen über die Bedeutung des Todes von Jesus sprechen.“

„Oh, fein, das interessiert mich als Muslima auch sehr.“

Gucken mich groß an und gehen. … Ernsthaft, die sind einfach gegangen. So wird das nix mit dem Dialog, meine Damen, wirklich nicht.

*Anmerkung 1
Nein, bin ich nicht.

**Anmerkung 2

Die Zeugen Jehovas haben sich durch solch eine Bemerkung noch niemals! abschrecken lassen. Tässchen Kaffee ging allemal.

17.4.17

„Ihr Kommentar zur Türkei, Frau Müller?“
„Ergebnis stand fest“
„Sie meinen, 'steht' jetzt fest.“
„Nein, ich mein 'stand'."
„?“
„.“

Was ich nicht so recht verstehe: Viele beißen sich jetzt an den hohen Ja-Stimmen aus Deutschland fest und reiten darauf rum (wohlwollend formuliert) und merken gleichzeitig an, dass der Wahlausgang in der Türkei ja eh manipuliert sei. ... Und bei den Stimmen aus Deutschland unterstellt Ihr den gewissenhaften Umgang bei Stimmenabgabe,-auszählung und Übersendung, oder was? Merkt Ihr nicht, wie unlogisch das ist? *andenkoppklatsch

15.4.17

Manchmal gibt es in Afghanistan vielleicht auch kurzfristig einen sicheren Ort. Auf „manchmal“ oder „vielleicht“ würde ich mich persönlich aber nicht verlassen. Höhlen würde ich meiden.

„Das ist jetzt aber sehr zynisch, Frau Müller!“

„Zynisch? Nein. Anmaßender Zynismus ist, wenn man Menschen, die es unter schwierigsten Bedingungen bis zu uns geschafft haben, wieder dorthin zurück schickt, mit dem wohlfeilen Hinweis darauf, es gäbe unter gewissen Umständen ab und an auch sichere Orte in ihrem Land.“

*Anmerkung
Das Große Wörterbuch der deutschen Sprache definierte 1999 zynisch als „eine [...] Haltung zum Ausdruck bringend, die besonders in bestimmten Angelegenheiten, Situationen als konträr, paradox und als jemandes Gefühle missachtend und verletzend empfunden wird“. Oder, mit Oscar Wilde gesagt: "Ein Zyniker ist ein Mensch, der von allem den Preis und von nichts den Wert kennt."

10.4.17

Wenn ich so durch die internationale Presse stöbere, dann huscht ganz kurz der Gedanke durch meinen Kopf, dass, während wir uns hier mit so einem Scheiß wie pupsende Pegida und Hass hechelnde AfD beschäftigen, nebenbei ganz beiläufig die Welt immer mehr Richtung Krieg, Krieg, Krieg stolpert. Manchmal beschleicht mich das irrwitzige Gefühl, dass diese ganzen nationalistischen "Volks"bewegungen von den Kriegsherren und Kriegsgewinnlern finanziert und aufgebauscht würden. Kräfte binden, ablenken.... ... ... ... Ne, ist klar. Ist nur Irrwitz. ... ... ... ... ?.

9.4.17

Diese, wie so viele andere Fälle, sind erstmal unfassbar. Doch sie sind Realität.

Und, Herr Jegge, der Zeitgeist ist eine Entschuldigung für nix und gar nix. Das ist einfach nur lächerlich, oder besser noch: Es ist erbärmlich, sich so aus der eigenen Verantwortung drücken zu wollen. Bäh!

Und von wegen Zeitgeist, ja, ich erinnere mich an die damaligen Diskurse sehr gut und sie waren mit ein Grund dafür, dass ich niemals mit der grünen Bewegung und ihren Hauptakteuren warm wurde. Mein Bauchgefühl und mein Verstand weigerten sich. Also kommen Sie mir nicht damit, dass man da hätte mit schwimmen müssen. Man konnte auch anders. Wenn man denn wollte. Sie wollten nicht. Punkt.