28.3.18


„Sehe gerade, dass der meistgelesene Artikel heute Morgen in der Zeit derjenige ist, in dem über den Lover von Frau Klum berichtet wird.“

„Beunruhigt Sie das?“

„Ein klitzekleinwenig schon.“

26.3.18

Zwei spontane Gedanken zu den aktuellen Diskussionen über Facebook und Co von einer unbedarften Userin:

Wenn ich nicht will, dass etwas „öffentlich“ wird, dann stell ich es nicht ins Internet, surfe dort nicht, mache kein Online Banking, kaufe dort nicht ein, etc. . Ich bespreche für mich persönliche Dinge, die ich nicht öffentlich will auch nicht übers Handy, über WhatsApp oder SMS oder sonst was. Am besten habe ich überhaupt kein Handy oder keinen PC, Laptop, und so Dinger. Fernseher und vernetzte Alarmdingers und Sonstiges, was irgendwo angebunden ist. Steckdosen? Monatskarten, Fahrscheine? Was ist mit Satellitenaufnahmen? Oh, und mit den lieben Nachbarn plaudern ist auch so ein Ding. Aufpassen!

Die Vernetzung über Facebook, Twitter, Instagram und ähnlichen Netzwerken scheint gefährlich zu sein. Immer wieder werden diese in Ländern verboten, meistens von solchen mit Hang zu diktatorischen Regierungen. Die freie, schnelle, weltweite Kommunikation von Menschen scheint ein Risikofaktor für bestimmte Interessensgruppen zu sein.

Ja, die schnelle Kommunikation rund um den Globus, das Teilen von Informationen und Wissen, die Schnelligkeit mit denen Fake News und Skandale und Insiderinformationen aufgedeckt, geteilt und verbreitet werden und natürlich auch die Bequemlichkeiten eines Internets und aller neuer Medien haben ihren Preis, Klar.

Was wäre denn die Alternative? Und welchen Preis hätte diese denn dann?


25.3.18


Immer wenn du denkst,
schlimmer geht’s nimmer,
kommt einer daher und zeigt,
schlimmer geht’s immer.


„Verteidigen Sie etwa den Islam. Frau Müller?!“

„Nein. Ich verteidige das Recht eines jeden Menschen nicht aufgrund seiner Religionszugehörigkeit diskriminiert oder in Sippenhaft genommen zu werden.“

„Ah! Sie verteidigen den Islam!“

„Nein. Mir sind Religionen eigentlich egal. Menschenrechte aber nicht!“

„Sie sind also gegen unsere christlichen Werte. Wusste ich es doch.“

„Nein. Wegen mir kann jeder Mensch glauben, was er will.“

„Auch die Moslems?“

„Ja, auch die Moslems.“

„Sie verteidigen also doch den Islam!“

Es ist soooo aussichtslos. *andenkoppklatsch

21.3.18


Was ist denn konkret damit gemeint, wenn jemand davon spricht, dass eine Religion nicht zu uns gehöre? Will man sie verbieten? Die Tempel, Gebetshäuser, Altäre, Kraftorte und Gotteshäuser, etc. schließen und sie dem Erdboden gleich machen? Will man die Religionsausübenden einsperren? Ihnen den Mund verbieten? Sie in den Knast stecken oder des Landes verweisen? Umerziehen? Ihnen alle bürgerlichen Rechte absprechen? Pranger und Scheiterhaufen? Oder was? Was ist die konkrete Konsequenz so einer Aussage?



17.3.18


So funktioniert das:

Du schmeißt eine irre Ansage in den Raum und guckst, dass die Leute sich an ihr abarbeiten und beobachtest dann ganz genau, wie die Argumentationsstränge verlaufen. Frontseite aller Medien ist dir damit allemal sicher. Dann legst du nach und formulierst ein wenig um, so dass der Eindruck entsteht, dass du auf die Kritiken gehört hättest. Unter geht dabei, dass das, was du jetzt anbietest immer noch mieser ist als der bisherige Istzustand.

Und alle fallen drauf rein.

Du denkst jetzt: "Ach, die AfD!". Ja, die können das auch, stellen sich nur manchmal blöder dabei an als die meisten anderen Politiker. Spahn und Seehofer liefern gute Beispiele für die eloquente Handhabung dieses Mittels aus dem unseriösen Politikbaukasten in den letzten Tagen.

*Anmerkung
Spahn, Gesundheitsminister, "Mit Hartz IV ist man nicht arm.", "Pflegepersonal soll ärztliche Aufgaben mit übernehmen."  / Seehofer, Innenminister, "Der Islam gehört nicht zu Deutschland."

7.3.18


AfD, FPÖ, und ihre Konsorten in Europa führen gerade vor, dass es ihnen bei aller Hatz gegen Flüchtlinge und Migranten letztendlich doch nur um den grundsätzlichen Umbau der Gesellschaft geht: Alle Entwicklungen, alle Errungenschaften einer fortschrittlichen Zivilgesellschaft, die den Rechtskonservativen und den Fanatikern bis ganz Rechtsaußen jedweder Couleur seit Jahrzehnten ein Dorn im vernebelten, rückwärts schauenden Auge sind, sollen niedergebrettert werden. Die Migrationsfrage ist, weil emotional hochkochbar, nur das Einfallstor, der Augenwischer, der Ablenkungsköder, um errungene Grundrechte für alle! abzubauen.

Es ist wichtig, das zu verstehen. Das meine ich, wenn ich sage, der Umgang und die Hetze gegen der/die/das Fremde sei letztendlich ein Angriff gegen dich und Dich und Sie und gegen mich. Es gehe um den Islam? Um Terrorismus? Hahaha, ich lach mich tot.
Es geht um das erkämpfte Recht auf Selbstbestimmung des eigenen Lebens im Rahmen einer zivilisierten menschlichen Gemeinschaft, auch und gerade dort, wo es der rechten konservativen Ecke seit jeher unbequem und unerträglich erschien.

Es geht darum, dass du und ich frei und ohne Zwang bestimmen und entscheiden wollen, wo wir mit wem, in welcher Form und unter welchen Umständen unser Leben leben und gestalten wollen. Dass wir über unseren Körper selbst entscheiden, dass wir mit Respekt und Würde behandelt werden, dass man uns zutraut, uns eigenverantwortlich auf unsere Art in die Gesellschaft einzubringen. Es geht um Rollenbilder, Frauen- und Männerfragen, um Bildungsrechte, Teilhabe und … und um vieles mehr.

Darum geht es und darum will man uns entzweien und gegeneinander aufhetzen und ablenken und für dumm verkaufen.

Wir sind aber nicht blöd. Wir haben zwei wichtige Begriffe nicht vergessen: Solidarität und Widerstand. Und die füllen wir gerade mit Leben. Überall in Europa.