Persönlicher Stressfaktor Corona
Ich gehöre eindeutig (Allergikerin, Asthmatikerin, Diabetes
2, Übergewicht, Herz, Alter) zur sogenannten Risikogruppe. Ansage meiner
medizinischen Begleiter, dass ich bitteschön diesen Virus nicht bekommen solle,
da er für mich lebensbedrohend sein könnte. Betonung liegt auf "könnte".
Der für mich höchste Stress in den letzten Wochen, neben
finanziellen Jonglierereien und der ständigen Zerrissenheit zwischen
Selbstfürsorge und beruflicher Verantwortung, die zwar nervend, aber
letztendlich händelbar sind, ist, dass mich jetzt jede körperliche
Befindlichkeitsstörung, jeder Infekt, jede Reaktion auf Pollenflüge, jede
ausufernde Bronchitis, jedes Zipperlein sofort in eine unverhältnismäßige
Furcht schleudert. Ist das nun schon Corona? Muss ich ins Krankenhaus? Stehe
ich mit einem Bein schon im Grab? Bäh! In solchen Momenten tanzt die innere
Dramaqueen freudig kreischend im Quadrat und der Verstand sitzt muffelnd in der
Ecke. Unerfreuliche Nebenwirkung: Das Ausbalancieren dieser Zustände kostet
Kraft, die Körper und Seele eigentlich für die Heilung der aktuellen
körperlichen Störungen bräuchte.
Es nervt, nervt, nervt!
*Anmerkung
Warum ich das hier schreibe? Ist doch eher Jammern auf
höchstem Niveau, oder? Klar ist es das. Was aber nichts daran ändert, dass das
subjektive Leidensgefühl ernst genommen werden möchte. Und sollte. Darum
schreibe ich drüber. Als Ermutigung und Anregung für andere, kurz inne zuhalten
und über die eigenen Inneren Zustände in diesen Zeiten zu reflektieren. Nichts
wegdrücken. Sich nicht selbst belügen. Holt einen sonst später doch nur ein.
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