5.12.21

Homogenität? Was ein Scheiß!

Was mich total abnervt, ist das ständige Gequatsche über die Gefahr einer Spaltung unserer Gesellschaft. Ähm. Hallo? Auf dem rauschartigen Homogenität Tripp, oder was? So eine Gesellschaft gab es nie, gibt es nicht, wird es nicht geben.
 
Homogenität ist ein Denkkonstrukt um widersprüchliche gesellschaftliche Strukturen einigermaßen friedlich im Interesse der Mehrheit handhaben zu können. Dagegen spricht nichts. Trotzdem sollte bewusst sein, dass wir uns täglich in unterschiedlichen heterogenen Systemen bewegen. Wenn wir gut drauf sind, machen wir das flexibel, ohne groß nachzudenken, ohne Brüche. Oft jedoch reiben wir uns, stolpern, regen uns drüber auf, schließen ein und aus, zerbrechen dran.
 
Das zelebrierte Bild einer homogenen Gesellschaft soll Widersprüche verschleiern, Ungerechtigkeiten leugnen, Veränderungen ausbremsen, beruhigen, scheinbare Zugehörigkeiten festmauern und so Sicherheiten bieten in einer unsicheren Welt.
 
Das propagandistische Herbeireden des Zerfalls dieser vorgeblichen Homogenität knüpft an grundlegende Ängste des Menschen an und diente schon immer als wunderbares Mittel der Manipulation für eigene politische Zwecke.
 
Das einzig Homogene, dass ich akzeptieren kann: Wir sind Menschen. Alles andere ist in seiner Heterogenität bestimmt durch die jeweilige Zeit und den jeweiligen Raum.

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