8.4.14


58. Herrjeh, Ich erinnere mich daran, dass ich mal dachte, wenn ich dreißig würde, dann sei alles vorbei ;-) und jetzt winkt mir schon die Sechzig ganz freundlich zu. Die letzten zwölf Monate waren geprägt durch so viel Neues und Aufregendes: Die Arbeit mit den Kindern, die Geburt meiner Enkeltochter, die Herzkasperei, die zaghafte Aufarbeitung der letzten Jahre, die Reorganisation meines Lebens im Hinblick auf die nächste Zeit. Da war viel Zorn, der durchbrach, viel Traurigkeit, viel Freude und Liebe. Das Thema überhaupt: Die Endlichkeit des eigenen Lebens. Mein Körper gab sich angestrengte Mühe, dass ich da nur nichts übersah. Viele Menschen, die mich ein Stück in meinem Leben begleitet haben, sind schon mal vor gegangen. Man könnte sagen: Gevatter Tod machte sich lautstark bemerkbar und drängelte sich immer wieder in den Vordergrund. Aufmerksamkeit heischend ließ und lässt er nicht locker. Noch bin ich nicht ganz versöhnt mit ihm, noch weigere ich mich hartnäckig ihn als Freund an meinen Tisch zu laden. Aber, ich arbeite daran. Immerhin höre ich ihm schon mal aufmerksamer zu, wie er da vor meiner Tür brabbelt und reiche ihm ab und an ein Tässchen Tee nach draußen. ;-) .

Unterm Strich kann ich heute, wie auch schon Silvester, sagen: Es war ein gutes Jahr. Wie alle Jahre vorher. Eben weil es nicht nur ein Spaziergang war, sondern eher ein Abenteuerurlaub mit ständigem rauf und runter, mit Rückschritten, Verlaufen und Ankommen. Lebendig halt. Da ist, trotz alledem, so viel Dankbarkeit in mir. „Glücklich, Frau Müller?“ ... „Ja, ich bin glücklich!“

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