58. Herrjeh, Ich erinnere mich daran, dass ich mal dachte,
wenn ich dreißig würde, dann sei alles vorbei ;-) und jetzt winkt mir schon die
Sechzig ganz freundlich zu. Die letzten zwölf Monate waren geprägt durch so
viel Neues und Aufregendes: Die Arbeit mit den Kindern, die Geburt meiner
Enkeltochter, die Herzkasperei, die zaghafte Aufarbeitung der letzten Jahre,
die Reorganisation meines Lebens im Hinblick auf die nächste Zeit. Da war viel
Zorn, der durchbrach, viel Traurigkeit, viel Freude und Liebe. Das Thema
überhaupt: Die Endlichkeit des eigenen Lebens. Mein Körper gab sich angestrengte
Mühe, dass ich da nur nichts übersah. Viele Menschen, die mich ein Stück in
meinem Leben begleitet haben, sind schon mal vor gegangen. Man könnte sagen:
Gevatter Tod machte sich lautstark bemerkbar und drängelte sich immer wieder in
den Vordergrund. Aufmerksamkeit heischend ließ und lässt er nicht locker. Noch
bin ich nicht ganz versöhnt mit ihm, noch weigere ich mich hartnäckig ihn als
Freund an meinen Tisch zu laden. Aber, ich arbeite daran. Immerhin höre ich ihm
schon mal aufmerksamer zu, wie er da vor meiner Tür brabbelt und reiche ihm ab
und an ein Tässchen Tee nach draußen. ;-) .
Unterm Strich kann ich heute, wie auch schon Silvester,
sagen: Es war ein gutes Jahr. Wie alle Jahre vorher. Eben weil es nicht nur ein
Spaziergang war, sondern eher ein Abenteuerurlaub mit ständigem rauf und
runter, mit Rückschritten, Verlaufen und Ankommen. Lebendig halt. Da ist, trotz
alledem, so viel Dankbarkeit in mir. „Glücklich, Frau Müller?“ ... „Ja, ich bin
glücklich!“
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