18.10.16

"Weil das Leben so ist, wie es ist. Ich schöpfe daraus Kraft, Mut, Hoffnung."

"Kleinen esoterischen Anfall, Frau Müller?"

"Nöh. Im Gegenteil. Je älter ich werde, umso mehr stelle ich fest, dass das Gerede von der schrecklich verkomplizierten Welt genau das ist: Gerede. Es soll ablenken von den Dingen, die wir alle eigentlich schon seit hundert und aberhundert Jahren wissen: Wir wissen doch, was gut und böse ist; wir wissen, was uns als Mensch gut tut; wir wissen, was wir brauchen um glücklich und zufrieden zu sein. Wir kommen alle mit diesem Wissen auf die Welt. Dann wird es uns abtrainiert oder wir verlieren es und uns in all den scheinbaren Widersprüchen und all dem Gerangel um mehr, mehr, mehr von allem. Im Tod erinnern wir uns vielleicht wieder daran: Das eine gibt es ohne das andere nicht."

"Nun, aber letztendlich sind es doch nur Banalitäten, die Sie da formulieren."

"Das Leben ist banal. Nur wir machen einen irren Bohei um all seine verwirrt verworrenen Ausdrucksformen und verlieren es dabei völlig aus dem Auge."


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