22.12.17

Jetzt kommen sie wieder aus ihren Löchern gekrochen, die großzügigen Spender, die traurige Kinderaugen Teilenden. Die, die doch auch dabei nur immer sich selbst im Blick haben, zücken die Portokasse, Almosen selbstherrlich lächelnd verteilend. Die, die ihr Mitgefühl das ganze Jahr in der Tiefkühltruhe ihrer Herzen lagern, puhlen es nun mühsam verkrampft in jedwedes Kameralicht. Die, die nun Selfies mit Obdachlosen posten, denen sie ansonsten angewidert die schimmeligen Krümel ihrer verlogenen Heimeligkeit für die Füße werfen. Wenn überhaupt. Die, die das ganze Jahr kreischen nach sauberer Heimat und patriotisch entflammtem Widerstand gegen Teilhabe und Barmherzigkeit, basteln nun rührselig trunken an bunten Krippenspielen herum. Die, die jammernd und johlend durch das Jahr wilderten, weil sie sich selbst nicht aushalten können, vergehen nun vor mediengerechter Selbstherrlichkeit in aufgesetztem Mitleid und drücken sich verlogene Tränchen ab, ob all der ihnen doch so fremd bleibenden Schrecken in der Welt.

Die, die widern mich an. 

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