5.4.12


Was ein Bohei um diesen Text von Günter Grass. Dazu gibt es jetzt genug Diskussionen - wer möchte, kann sich da und dort ja einklinken. Das Einzige, was mir persönlich durch den Kopp geht: Ich lebe ja nun auch in diesem Land und ich hatte bisher kein Problem damit, klar und deutlich meine Meinung zur jeweiligen Politik der israelischen Regierung zu sagen. Leise, laut, öffentlich, privat, redend und schreibend. Wie hat der G.G. es geschafft, dies nicht meinen können zu dürfen? Irgendwie sitze ich da wohl auf der Leitung.
Was dieses, mein Land, immer noch auszeichnet: Ich kann denken und tun und reden und schreiben, ohne dass mein Leben sofort mit dem Tod bedroht ist. Ja, es hat Nachteile, wenn meine Meinung nicht die gängige ist - die Preise dafür sind bekannt. Allerdings schwanken sie nicht willkürlich, sondern sind recht überschaubar. Vielleicht bekommt man dann keinen Nobelpreis, vielleicht findet man keine Verlage, vielleicht wird man dann in den Medien zerrissen. Trotzdem kann ich sagen/schreiben, was meine Wahrheiten sind. Es dann zu tun, nennt man Zivilcourage. Über den Mangel daran sagt das Gedicht, unabhängig vom politischen Inhalt, eine ganze Menge aus.

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