Was
ich ja net kapiere: Wieso meint die Kirche, das sei ein für sie positives
Ergebnis? Ich finde es viel gruseliger, dass die Mehrheit der Täter dies nicht
aufgrund einer Veranlagung ist, die sie evtl. nicht steuern können. Sie sind
völlig "normal" (wer auch immer diese Normalität wie definiert) und
tun es trotzdem. Was muss das für eine Geisteshaltung, was für ein Umfeld, was
für ein Menschenbild und Selbstbild denn dann sein? Das macht mir einen
Schrecken.
Mal unabhängig von der Institution, dass was diesen
Untersuchungsbericht so wichtigmacht, ist, dass er wieder mal bezeugt, dass es
eben nicht die Pädophilen sind, die das Grow der Kinderschänder darstellt. Denn
darum geht es nicht und ging es nie. Gewalt gegen Kinder ist immer ein
Machtmissbrauch, findet überwiegend im näheren sozialen Umfeld und durch
Menschen des Vertrauens statt, wiederholt sich und nutzt und kreiert bestimmte
Strukturen mit Schweigen, Angst und Schuld. Machtmissbrauch bracht nämlich
eines: Abhängigkeit. Nur so funktioniert er. Deshalb erschreckt mich dieser
Bericht, weil er gegen den medialen Mainstream und dem jeweiligen
selbstgerechten Bohei der "Gerechten", wenn wieder mal ein Fall durch
die Medien getrieben wird, zeigt, dass Gewalt gegen Kinder eben nicht einer
klar definierten "bösen" (pathologischen) Menschengruppe entlastend
zugeordnet werden kann, sondern Teil einer gesellschaftlich definierten
Normalität (Gesundheit) ist. Das auszusprechen und damit zu arbeiten ist immer
noch eines der größten Tabus in unserer Gesellschaft.
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