19.10.13

Da bringt sich jemand einfach um. Und in mir rast die Traurigkeit und tobt doch auch der Zorn. Verdammt, wenn du bereit bist, alles aufzugeben, dann, ja dann kannst du doch auch alles tun. Ohne Angst und ohne Zensur. Verdammt, ist das so unverständlich?!
Der Tod ist keine Entscheidung, du lebst ihn, seit dem du gezeugt wurdest. Er ist immer da. Begrüßt du das Leben, begrüßt du auch ihn. Begrüßt du ihn, begrüßt du auch das Leben. Also, was soll es. Er ist ein freundlicher Begleiter, denn er lässt dich sein. Lässt dich deine Spielchen spielen und lässt dich deine Entscheidungen treffen, lässt dich alles ausprobieren, auskosten, genießen, erleiden. Ganz wie du willst. Und wenn du magst, dann tanzt er auch mit dir über den Rand, hin und her. Er lehrt dich nur eines: Gelassenheit. Ich fände es blöd, das net auszuprobieren. Warum rennst du einfach weg?

Warum traust du dich nicht

mir alles zu sagen,
direkt ins Gesicht
nach all diesen Jahren,
die wir uns schon kennen?
Du könntest die Dinge
beim Namen nennen.

Warum traust du dich nicht
mich alles zu fragen,
mir ungeschminkt
dein Leid zu klagen,
mir all deinen Schmerz
zu Füßen zu legen,
meine Liebe zu fordern
meine Hand, mein Leben?

Warum wolltest du gehen
ohne Gruß, ohne Wort,
dich heimlich verdrücken,
als sei dies ein Ort,
wo nur die Dunkelheit
herrscht, die dich umfängt
und alle Liebe, alles Licht
sich in Spinnweben fängt?

Warum lässt du feige
alle andren zurück,
die so oft um dich weinten
und mit dir lachten vor Glück?
Die dir wieder und wieder
versuchten zu zeigen:
In dieser Welt ist nicht nur Leiden!



Wie kannst du es wagen
so einfach zu gehen?
Dafür braucht es doch Mut,
kannst du das nicht sehen?
Da ist so viel Kraft, 
so viel Stärke in dir.
Du musst dies nur nutzen,
dich umdrehen, verstehen:
Das Leben ist ein Geschenk
und trotz allem wunderschön!



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen