6.10.13

Ist der Mensch an sich gut oder böse?

Der Mensch ist ... ein Mensch. Seine jeweiligen Gedanken, sein jeweiliges Tun oder Nichttun können gut, böse und alles zwischendrin und gleichzeitig sein. Kommt auf den Standpunkt und die Perspektive an. Die Definition von gut - böse - zwischendrin  ist abhängig von Zeit und Kultur und individueller Gemütslage. Den Menschen an sich mit feststehenden, absoluten, unveränderbaren Eigenschaften gibt es nicht. Es gibt Absprachen, was den Menschen zum Menschen macht. Das reicht von Übereinkünften der Biologie bis hin zu philosophischen Schulen. Alles auch wieder auf einer Zeit- und Kulturschiene. Moral: Der Mensch braucht ein Gegenüber. Damit eine Gemeinschaft funktioniert (wie und wann auch immer) macht es Sinn, sich auf moralische Werte und Normen verbindlich zu einigen und darauf, wie mit einem aktiven Verstoß gegen dieselben von Seiten der Gemeinschaft aus umgegangen wird. Der einzelne Mensch hat nun die Freiheit der Wahl in Bezug auf sein Tun. Die Verantwortung für die Nutzung dieser Freiheit liegt bei ihm.
Das ist übrigens für mich der eigentliche Gedanke, der den allgemeinen Menschenrechten zu Grunde liegt: Jeder Mensch hat die gleichen unveräußerlichen Rechte und eine Würde, unabhängig von seinen jeweiligen wie auch immer bewerteten Taten. Das macht es nicht einfacher, aber es macht es gut für mich.


Und was ist mit den Diktatoren und Kriegsverbrechern?


Oh, ja und den Kinderschänder, das ist ja nun immer der Knackpunkt. Für die Taten gibt es die jeweiligen Strafgesetze, Gerichte und deren kontrollierenden Instanzen. Als Zwischenergebnis meines bisherigen Lebens: Ja, Die Menschenrechte gelten für alle Menschen. Auch wenn ich darob manchmal kotzen könnte. Für mich war entscheidend die Auseinandersetzung mit Folter und der Todesstrafe und was ich in Bezug auf letztere da vor Jahren schrieb, unterschreibe ich heute immer noch: "Auch wenn ich wieder und wieder mit mir ringen muss, so bleibt das Ergebnis doch das Gleiche: Ich bin absolut gegen die Todesstrafe. ... Und auch wenn es sich komisch anhört, nach dem darüber Nachdenken und Ringen gibt mir das Kraft und stärkt mich. Es ist so, als würde ich mich innerlich aufrichten. Da ist dann so ein zornig Nährendes "Und wenn du, Mensch, dich wieder und wieder wie ein Schwein und ein Arschloch und ein Monster verhältst, ich werde auch dann nicht werden wie du!" Das bleibt, und der Blick in den Spiegel liebevoll."

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