Ist der Mensch an sich gut oder böse?
Der Mensch ist ... ein Mensch. Seine jeweiligen Gedanken,
sein jeweiliges Tun oder Nichttun können gut, böse und alles zwischendrin und
gleichzeitig sein. Kommt auf den Standpunkt und die Perspektive an. Die
Definition von gut - böse - zwischendrin
ist abhängig von Zeit und Kultur und individueller Gemütslage. Den
Menschen an sich mit feststehenden, absoluten, unveränderbaren Eigenschaften
gibt es nicht. Es gibt Absprachen, was den Menschen zum Menschen macht. Das
reicht von Übereinkünften der Biologie bis hin zu philosophischen Schulen.
Alles auch wieder auf einer Zeit- und Kulturschiene. Moral: Der Mensch braucht
ein Gegenüber. Damit eine Gemeinschaft funktioniert (wie und wann auch immer)
macht es Sinn, sich auf moralische Werte und Normen verbindlich zu einigen und
darauf, wie mit einem aktiven Verstoß gegen dieselben von Seiten der
Gemeinschaft aus umgegangen wird. Der einzelne Mensch hat nun die Freiheit der
Wahl in Bezug auf sein Tun. Die Verantwortung für die Nutzung dieser Freiheit
liegt bei ihm.
Das ist übrigens für mich der eigentliche Gedanke, der den
allgemeinen Menschenrechten zu Grunde liegt: Jeder Mensch hat die gleichen
unveräußerlichen Rechte und eine Würde, unabhängig von seinen jeweiligen wie
auch immer bewerteten Taten. Das macht es nicht einfacher, aber es macht es gut
für mich.
Und was ist mit den Diktatoren und Kriegsverbrechern?
Oh, ja und den Kinderschänder, das ist ja nun immer der
Knackpunkt. Für die Taten gibt es die jeweiligen Strafgesetze, Gerichte und
deren kontrollierenden Instanzen. Als Zwischenergebnis meines bisherigen
Lebens: Ja, Die Menschenrechte gelten für alle Menschen. Auch wenn ich darob
manchmal kotzen könnte. Für mich war entscheidend die Auseinandersetzung mit
Folter und der Todesstrafe und was ich in Bezug auf letztere da vor Jahren
schrieb, unterschreibe ich heute immer noch: "Auch wenn ich wieder und wieder
mit mir ringen muss, so bleibt das Ergebnis doch das Gleiche: Ich bin absolut
gegen die Todesstrafe. ... Und auch wenn es sich komisch anhört, nach dem
darüber Nachdenken und Ringen gibt mir das Kraft und stärkt mich. Es ist so,
als würde ich mich innerlich aufrichten. Da ist dann so ein zornig Nährendes
"Und wenn du, Mensch, dich wieder und wieder wie ein Schwein und ein
Arschloch und ein Monster verhältst, ich werde auch dann nicht werden wie
du!" Das bleibt, und der Blick in den Spiegel liebevoll."
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