Meine Unwörter des Tages: „sonst“ und „dann“. Sehr
beliebt im Umgang mit Kindern: „Wenn du nicht sofort dies oder das, dann
passiert dies oder jenes!“ oder „Du machst jetzt dies oder das, sonst passiert
dies oder jenes!“ Aus pädagogischer
Sicht die absolute Einbahnstraße, weil keine Einsicht ins verlangte Tun
gefördert wird, sondern Angst vor Strafe die Motivation des Tuns sein wird. Aus
psychologischer Sicht der Dünger für den pathologischen Gehorsam, die Wurzeln
des Autoritären Charakters mit dem ganzen Rattenschwanz dran. Aus
physikalischer Sicht unproduktiv, denn Druck erzeugt immer Gegendruck. Aus ganz
individueller Sicht eine totale Überforderung mir merken zu müssen, was alles
hinter dem „dann“ und „sonst“ folgte und für dessen direkte und konsequente Umsetzung
zu sorgen.
Mir spontan einfallende Alternativen: Wenige!, immer
wieder (selbst)kritisch überprüfte Regeln, über die, entsprechend dem
Entwicklungsstand des Kindes, nicht diskutiert wird, da es zu einer rationalen
Einsicht/Umsetzung gar nicht in der Lage wäre. Beispiel: "Die Straße
überqueren wir Hand in Hand."
Durch Vorbild und Erzählungen/Geschichten erwünschte
Verhaltensweisen interessant machen. Entsprechendes Verhalten, auch die
kleinsten Schritte in diese Richtung, toll, klasse, wunderbar finden und das
auch kommunizieren.
Sich überlegen, wie
durch eine mitwachsende Anpassung des gemeinsamen Lebensraums auf das
kindliche Vermögen und seine Fähigkeiten eine Menge WennDannSonst einfach gar
nicht auftreten können.
Sich immer wieder
die Fragen stellen: "Was (und vor allem warum) soll das Kind gerade
lernen? Was lernt es jetzt wirklich?" Lernt es gerade eine neue
Fähigkeit/wird im Gebrauch einer solchen ermutigt oder lernt es Gehorsam,
Unterwerfung, Schuld?
Offen und kreativ die WennDannSonst Sätze einfach aus
dem eigenen Sprachgebrauch streichen. Das macht richtig Spaß.
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