7.10.15

„Dann siehst du Menschen, mit denen du noch vor ein paar Minuten gesprochen hattest, durch die Luft fliegen. Nichtidentifizierbare Körperteile landen vor deinen Füßen, auf deinen Schultern, auf deinem Kopf. Alles geht so schnell. Da ist ein Schreien, Wimmern, Dröhnen. Die Luft stinkt nach Blut und Tod. Das ist so ein ganz bestimmter Geruch. Er setzt dich in deiner Nase fest. Noch Monate später riechst du ihn. Darauf konnten dich nichts und niemand vorbereiten. Die Bilder, die Geräusche, die Gerüche bekommst du einfach nicht mehr aus deinem Kopf. Da ist so ein inneres Zittern in dir. Immer. Ab diesem Moment.“

„Ja, ich verstehe. Ein wenig. Vielleicht. Darum bist du geflohen.“


„Ähm, nein. Ich bin Bundeswehrsoldat. Afghanistan. Ich kann nicht fliehen. Auch nicht vor diesen Bildern in mir.“  

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