30.10.15

„Frau Müller, Sie appellieren wirklich an die Menschlichkeit der Menschen, die durch ihre Habsucht und Gier doch die Fluchtursachen erst geschaffen haben? Sie sind schon ein wenig naiv, oder?“

„Na ja, aber, es könnte doch sein, dass …“


„Nein, Frau Müller, da war nichts sein, da ist nichts, und da wird auch niemals etwas sein können. Denen, die an Krieg und Ausbeutung verdienen, gut verdienen, denen gehen diese Menschenleben schlichtweg am Arsch vorbei. Meinen Sie, das macht für einen von denen einen Unterschied, ob der Mann, die Frau, das Kind elendig ertrinkt, oder von einem Maschinengewehr geschreddert oder von einer Bombe zerrissen wird oder sich unter abscheulichen Bedingungen zu Tode schuftet? Das ist denen egal. Das sind Kollateralschäden, Abfälle, Späne, Restmüll. Sie verstehen nicht, dass die Gewinnler und Abkassierer und ihre Handlanger da gar keine menschlichen Subjekte wahrnehmen, nie wahrgenommen haben. Das sind, wenn überhaupt nur ein Gedanke dran verschwendet wird, maximal Arbeitskräfte, Konsumenten, Wähler, Kanonenfutter, Zahlen auf den Papieren, frei verfügbare Objekte fürs eigene Geschäft und den eigenen Machterhalt. Mehr nicht. Das ist das, was Sie und viele andere mit einem gänzlich anderen Menschen- und Weltbild einfach nicht verstehen wollen. Sie bewegen sich in zwei völlig unterschiedlichen Universen. Da gibt es keine Schnittstellen. Gar keine.

„Ich weigere mich, ich weigere mich schlichtweg, das so zu sehen. Ich weigere mich!“

„Das können Sie gerne tun. Es ändert jedoch nichts.“


„Sie sind ein Arsch. Sie sind so ein verdammter Arsch!“


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