23.11.16

„Fäkalausdrücke sollten Sie nicht benutzen, Frau Müller! Scheiße und Arschloch sagt man einfach nicht!“
„Aber Homo, Hurensohn, Penner, Assi, und so gehen?“
„Nun, die sind nicht so körperlich eklig.“
„Dafür voller Vorurteile. Ist wohl gesellschaftsfähiger?“

Ich habe mich sehr lange in meinem Leben dagegen gewehrt Schimpfwörter zu benutzen. Ich empfand/empfinde verbale Ausbrüche als Gewalt. Dann habe ich jedoch gemerkt, dass manchmal meine innere Empörung so groß ist, dass sie ein Ventil braucht, damit ich daran nicht ersticke und meinen Verstand wieder freistellen kann. Ich habe mich dann entschieden, dass ich mir erlauben werde, genau zwei Begriffe zur Regulierung zu benutzen, nämlich Scheiße und Arschloch. Warum meine Wahl gerade darauf fiel? Keine Ahnung. Vielleicht, weil damit keine Personengruppen diskriminiert, keine Vorurteile transportiert, keine gesellschaftlichen Ausgrenzungen verstärkt werden. Vielleicht auch nur, weil sie für mich damals den absolute Höhepunkt von Schnappatmung symbolisierten, bevor man wieder in ruhigere argumentative Fahrwasser hineintauchen konnte. Dabei habe ich es belassen und gedenke dies auch auf meine alten Tage nicht mehr zu verändern. Ich und mein inneres System können damit gut leben.

Warum ich mir darüber überhaupt noch einmal einen Kopp mache? Weil mich ein Mensch, denn ich eigentlich mag, aufgrund von zwei Post von mir, in denen ich diese beiden „Fäkalausrücke“ benutzte, entfreunden zu müssen glaubte um seine timeline sauber halten zu können. Nun, ich bewundere seine Konsequenz und dachte nochmals drüber nach. Mit obigen Ergebnis. Und damit ist es auch gut nun.  

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