„Fäkalausdrücke sollten Sie nicht benutzen, Frau Müller! Scheiße
und Arschloch sagt man einfach nicht!“
„Aber Homo, Hurensohn, Penner, Assi, und so gehen?“
„Nun, die sind nicht so körperlich eklig.“
„Dafür voller Vorurteile. Ist wohl gesellschaftsfähiger?“
Ich habe mich sehr lange in meinem Leben dagegen gewehrt
Schimpfwörter zu benutzen. Ich empfand/empfinde verbale Ausbrüche als Gewalt. Dann
habe ich jedoch gemerkt, dass manchmal meine innere Empörung so groß ist, dass
sie ein Ventil braucht, damit ich daran nicht ersticke und meinen Verstand
wieder freistellen kann. Ich habe mich dann entschieden, dass ich mir erlauben
werde, genau zwei Begriffe zur Regulierung zu benutzen, nämlich Scheiße und
Arschloch. Warum meine Wahl gerade darauf fiel? Keine Ahnung. Vielleicht, weil
damit keine Personengruppen diskriminiert, keine Vorurteile transportiert,
keine gesellschaftlichen Ausgrenzungen verstärkt werden. Vielleicht auch nur,
weil sie für mich damals den absolute Höhepunkt von Schnappatmung symbolisierten,
bevor man wieder in ruhigere argumentative Fahrwasser hineintauchen konnte. Dabei
habe ich es belassen und gedenke dies auch auf meine alten Tage nicht mehr zu
verändern. Ich und mein inneres System können damit gut leben.
Warum ich mir darüber überhaupt noch einmal einen Kopp mache?
Weil mich ein Mensch, denn ich eigentlich mag, aufgrund von zwei Post von mir,
in denen ich diese beiden „Fäkalausrücke“ benutzte, entfreunden zu müssen
glaubte um seine timeline sauber halten zu können. Nun, ich bewundere seine
Konsequenz und dachte nochmals drüber nach. Mit obigen Ergebnis. Und damit ist
es auch gut nun.
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