13.1.20


Gilt immer noch:

Jedes Mal aufs Neue überrascht werden, jedes Mal aufs Neue von Gefühlen überrollt zu werden. Jedes Mal aufs Neue, entgegen aller Erfahrungswerte, wie beim ersten Mal mit großen Augen staunen, dass die Welt so ganz anders ist, als ich angenommen hatte.

Ja, ich heule immer wieder an den gleichen Stellen in längst bekannten Filmen und weine mir die Seele aus dem Leib bei jedem Bericht aus Kriegsgebieten, über jede Ungerechtigkeit, oder wenn ich sehe, wie Paare sich über Jahrzehnte zerfleischen, oder der einzelne Mensch mit aller Kraft gegen die Mühen des (Über)Lebens ankämpft, oder versucht gegen alle Widrigkeiten seine innere Balance zu finden. Ich bebe vor Zorn über all die aggressive Dummheit und Gnadenlosigkeit vieler Menschen und werfe meine Wut unbedacht laut schreiend in die Arena der zwischenmenschlichen Kommunikation ... und, und, und.

Denn, da ist ja auch die andere Seite: Das Kichern und Glucksen und Lachen über Dinge, für die sich andere nicht mal ein beiläufiges Mundverziehen abringen könnten. Da ist die Liebe zu den Menschen und zu mir ... und da ist immer noch Schönheit in allem Hässlichen … und, und, und.

Da ist nichts abgeklärt, da ist nichts kalt und abwinkend geworden. Da fehlt mir wohl das richtige Gen dazu. Ich bin kindlich. Und irgendwie will ich das auch nicht ändern.

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