Je mehr ich über die Vorfälle im Leipziger Stadtteil
Connewitz in der Silvesternacht, und vor allem über die Berichterstattung dazu
und in den diversen Kommentaren aus dem politischen Spektrum lese, desto mehr
beschleicht mich der Verdacht, dass bestimmte Kreise recht froh gewesen wären,
wenn dem Polizisten/den Polizisten
wirklich Schlimmeres passiert wäre.
Warum?
Für mich unterscheiden sich bisher im Aktuellen bei uns
unterm Strich linke und rechte Gewalt vor allem dadurch, dass sich überwiegend
nur die rechte Gewalt gezielt und absichtsvoll gegen Leben und körperliche
Unversehrtheit von Menschen richtet. Und weil das so ist, musste man in den
Berichten und Kommentaren wohl auch die RAF! bemühen um die angeblich aktuelle,
staatsgefährdende linksextreme Gewalt in den Vordergrund der öffentlichen
Wahrnehmung zu schieben und somit das alte Feindbild in konservativen Kreisen
mal wieder aus der Mottenkiste zu holen, abzustauben und in Position zu bringen.
Das ist so lächerlich wie gefährlich und erinnert mich, wenn
auch in (noch) wesentlich kleinerer Dimension, irgendwie an den
Reichstagsbrand.
Die Gefahr für unsere Demokratie kommt derzeit ganz sicher
nicht aus der linken Ecke. Wirklich nicht. Ich kann mir bildlich vorstellen,
wie sich Rechtsextremisten über das ganze Gehetze in die falsche Richtung
gerade einen ablachen und sich vor Häme nicht mehr einkriegen.
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