Surreales Erlebnis hoch zehn heute: ErstBesuch bei einem
Frankfurter Neurologen. Wartezeit über eine Stunde trotz Termin. Warteraum und
Anmeldung sind in einem Raum. Ich kenne nun immerhin alle die Pläsierchen,
gravierenden Befindlichkeitsstörungen, Krankengeschichte und
Familienverhältnisse etc. der mit mir Wartenden. Der Herr Neurologe sprach dann
genau drei Sätze mit mir: Sind Sie erkältet? (Nein!) Wie viel wiegen Sie? (92
Kilo) Haben sie Angstzustände? (Nein!) Während dieser fundierten Anamnese
schrieb er konzentriert und machte Häkchen auf einem Formblatt. Ich schwöre, er
hat mich nicht ein einziges Mal dabei angesehen! ... 10 Minuten später, er
schrieb eifrig und gedankenvoll einfach weiter, bekam ich den Zettel in die
Hand gedrückt für meinen Hausarzt. Darauf standen dann so Sachen wie:
Bewusstsein: klar; Orientierung: Normal; Stimmung: Depressiv/Ängstlich;
Antrieb: Gehemmt; Diagnose: Schweres depressives Syndrom mit Angststörungen.
Empfehlungsliste von diesem und jenem Antidepressive, wobei dabei auf die
vorhandene Adipositas zu achten sei. ... ... ... ... Mit dem, was ich da
eigentlich wollte, hatte das alles nix zu tun. Ich war nur so im staunenden
Beobachtungsmodus festgenagelt, dass ich ihn einfach nicht stören mochte in
seinem hochkonzentriert stereotypen Ablauf. .... Jesses, wie ginge es einem
damit, wenn es einem richtig beschissen ginge? *andenkoppklatsch
20.2.14
18.2.14
Ich bin keine Fachfrau auf diesem Gebiet, aber die
Auseinandersetzung darum und damit beschäftigt mich schon ein Leben lang und
ich mach mir einen, wenn auch laienhaften, Kopp drum:
Recht und Gerechtigkeit sind zwei sehr unterschiedliche
Dinge.
Dennoch beeinflussen sie sich gegenseitig.
Recht ist etwas, was durch Gesetze, Verordnungen und
Gerichtsurteile bestimmt wird, Gerechtigkeit durch ein subjektives
Gefühl/Urteil von dem was falsch und richtig, geboten und verboten ist. Beide,
sowohl Recht als auch Gerechtigkeit, sind determiniert durch die jeweiligen
gesellschaftlich-kulturellen-historischen Gegebenheiten in all ihren
Verzweigungen und Fassetten. Beide sind deshalb nicht statisch, sondern
entwickeln sich. Geschriebenes und gesprochenes Recht ist der gesellschaftliche
Versuch, Gerechtigkeit in ein für jedermann und jederfrau gleich gültiges Maß
zu gießen. Das geht manchmal mächtig in die Hose. Trotzdem ist es in meinen
Augen, die einzige Möglichkeit, verbindliche und allgemein gültige Regeln für
das friedliche Zusammenleben von Menschen zu schaffen. Auch wenn ich bei
manchen rechtlichen Urteilen kotzen könnte, weil sie meinen Gerechtigkeitssinn
bis in die Grundfesten torpedieren. Kotzen alleine bringt jedoch gar nix. Darum
geht es letztendlich: Die eigene Gerechtigkeit durch Überzeugung und Engagement
in den Rechtskanon als allgemein verbindliches Recht zu verankern. Boah,
manchmal ermüdet es, aber aufgeben gilt nicht.
17.2.14
„Zwischen Hochmut und Demut steht ein drittes, dem das
Leben gehört, und das ist der Mut.“ (Theodor Fontane)

14.2.14
Zur Causa Edathy fällt mir nix Gescheites ein, da alle
öffentlichen Informationen bisher keine solche sind sondern überwiegend
Vermutungen, Unterstellungen, Möglichkeiten. Gefühlsmäßig finde ich mich beim
Lesen dieser NichtInformationen völlig irrational an verschwörungstheoretisch
unterlegte Hollywoodfilme erinnert. Einzige Gewissheit, als quasi roter Faden:
Um Schuld oder Unschuld des Herrn Edathy scheint es irgendwie gar nicht zu
gehen. Ich warte mal ab.
Nachdem die Staatsanwaltschaft nun mal was gesagt hat:
Unabhängig von all dem aktuellen undurchsichtigen Drumherum: "Die Bilder zeigten "nackte Knaben, die toben, spielen, sich darstellen - alles mit Bezug zu den Genitalien". Von Kindern im Alter zwischen 9 und 14 Jahren. Sorry, wer so etwas quasi konspirativ im Internet besorgt will damit bestimmt nicht Anziehpüppchen für die Kita seiner Kinder basteln. Allein die Erstellung solcher Bilder zum Verkauf verstößt gegen die Rechte der Kinder und missbraucht diese aus Eigennutz und zur Bereicherung. (Wo haben die überhaupt die Kinder her? Welche Eltern lassen dazu? Wie hat man die Kinder dazu gebracht, so zu posieren? ... ) Das ist doch wohl strafrechtlich relevant, oder? Und wer das dann kauft, macht sich eindeutig mit schuldig, auch strafrechtlich, an diesem Missbrauch. Dabei ist es völlig egal, in welcher gesellschaftlichen Position sich diese Person befindet. ... Die ganze Sache ist widerlich und gewalttätig aus Sicht der Kinder. Punkt.
Nachdem die Staatsanwaltschaft nun mal was gesagt hat:
Unabhängig von all dem aktuellen undurchsichtigen Drumherum: "Die Bilder zeigten "nackte Knaben, die toben, spielen, sich darstellen - alles mit Bezug zu den Genitalien". Von Kindern im Alter zwischen 9 und 14 Jahren. Sorry, wer so etwas quasi konspirativ im Internet besorgt will damit bestimmt nicht Anziehpüppchen für die Kita seiner Kinder basteln. Allein die Erstellung solcher Bilder zum Verkauf verstößt gegen die Rechte der Kinder und missbraucht diese aus Eigennutz und zur Bereicherung. (Wo haben die überhaupt die Kinder her? Welche Eltern lassen dazu? Wie hat man die Kinder dazu gebracht, so zu posieren? ... ) Das ist doch wohl strafrechtlich relevant, oder? Und wer das dann kauft, macht sich eindeutig mit schuldig, auch strafrechtlich, an diesem Missbrauch. Dabei ist es völlig egal, in welcher gesellschaftlichen Position sich diese Person befindet. ... Die ganze Sache ist widerlich und gewalttätig aus Sicht der Kinder. Punkt.
11.2.14
Sentimental thinking
Jetzt sind wir beide Großeltern geworden. Jesses. Wir kennen
uns seit über dreißig Jahre. Davon waren wir eine lange Weile zusammen, dann dreizehn
Jahre verheiratet, sind seit 24 Jahren gemeinsam tolle Eltern. Ab und an haben
sich unsere Lebenswege auch ein wenig mächtig getrennt. Ein Paar werden wir
wohl nicht mehr, der Zug ist abgefahren. Aber, die Freundschaft hat sich nie in
Luft aufgelöst und du bist mir in vielen Dingen näher, als es je ein Mensch
jemals war und ist. Jetzt kreuzen sich unsere Wege wieder, werden wieder enger
durch dieses kleine Wesen. Und dann schau ich dich an, sehe die Liebe zu diesem
winzigen Kind in deinen Augen und den Respekt und die Zärtlichkeit für deine Tochter. Gegen all die
alten Werte, die immer noch in dir brodeln, und gegen all das, was du für
richtig und falsch hältst, liebst du. Du liebst mit einer
Selbstverständlichkeit, die mich immer wieder umhaut. Mann, Mann und dann weiß
ich: Ich würde immer wieder mit dir, und nur mit dir, die Kinder bekommen. Es
war richtig, einfach nur richtig. Und auch wenn wir uns als Mann und Frau
gefetzt haben, oft gegenseitig missverstanden bis zum Anschlag; auch wenn wir
manchmal gegeneinander gekämpft haben bis aufs Messer, obwohl da gar nichts zum
Kämpfen war, so bleibt unterm Strich doch nur dieses Eine: einen besseren Vater
für die Kinder hätte ich nirgends auf der Welt finden können und wir haben
unseren Job als Eltern mit Bravur gemeistert. Danke. Einfach nur Danke für all
das, was du warst und bist, für die Kinder, für mich und für das kleine Wesen
jetzt.
Und mal völlig unabhängig von all diesem verherzten
Gedenksel, wenn ich mir die alten Bilder anschaue und die alten Filme in meinem
Kopf ablaufen, dann weiß ich auch wieder, warum diese Frau nur diesen Mann und
keinen anderen ...
8.2.14
Es stolpert, mein Herz. Aufregen soll ich mich nicht, ruhig soll ich bleiben. Gelassen. Geduldig. Die Zeit verlangsamen. Gemessenen Schrittes einher wandeln. Meinem Alter entsprechend gemäßigt verweilen unterm Holunderbusch. Ja sagt mal, seid´s deppert? Rennen, tanzen, singen, schreien. Mein Bauch rät mir, mein Herz mal an die Hand zu nehmen und hüpfend den Staub der letzten Jahre weg zu pusten. Ruhe wäre genau der falsche Weg. Geruht hab ich zu lange. Drum stolpert es ja und ziept. Das Bäuchlein war schon immer der beste Ratgeber. So sei es denn.
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