Jetzt sind wir beide Großeltern geworden. Jesses. Wir kennen
uns seit über dreißig Jahre. Davon waren wir eine lange Weile zusammen, dann dreizehn
Jahre verheiratet, sind seit 24 Jahren gemeinsam tolle Eltern. Ab und an haben
sich unsere Lebenswege auch ein wenig mächtig getrennt. Ein Paar werden wir
wohl nicht mehr, der Zug ist abgefahren. Aber, die Freundschaft hat sich nie in
Luft aufgelöst und du bist mir in vielen Dingen näher, als es je ein Mensch
jemals war und ist. Jetzt kreuzen sich unsere Wege wieder, werden wieder enger
durch dieses kleine Wesen. Und dann schau ich dich an, sehe die Liebe zu diesem
winzigen Kind in deinen Augen und den Respekt und die Zärtlichkeit für deine Tochter. Gegen all die
alten Werte, die immer noch in dir brodeln, und gegen all das, was du für
richtig und falsch hältst, liebst du. Du liebst mit einer
Selbstverständlichkeit, die mich immer wieder umhaut. Mann, Mann und dann weiß
ich: Ich würde immer wieder mit dir, und nur mit dir, die Kinder bekommen. Es
war richtig, einfach nur richtig. Und auch wenn wir uns als Mann und Frau
gefetzt haben, oft gegenseitig missverstanden bis zum Anschlag; auch wenn wir
manchmal gegeneinander gekämpft haben bis aufs Messer, obwohl da gar nichts zum
Kämpfen war, so bleibt unterm Strich doch nur dieses Eine: einen besseren Vater
für die Kinder hätte ich nirgends auf der Welt finden können und wir haben
unseren Job als Eltern mit Bravur gemeistert. Danke. Einfach nur Danke für all
das, was du warst und bist, für die Kinder, für mich und für das kleine Wesen
jetzt.
Und mal völlig unabhängig von all diesem verherzten
Gedenksel, wenn ich mir die alten Bilder anschaue und die alten Filme in meinem
Kopf ablaufen, dann weiß ich auch wieder, warum diese Frau nur diesen Mann und
keinen anderen ...
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