20.2.14


Surreales Erlebnis hoch zehn heute: ErstBesuch bei einem Frankfurter Neurologen. Wartezeit über eine Stunde trotz Termin. Warteraum und Anmeldung sind in einem Raum. Ich kenne nun immerhin alle die Pläsierchen, gravierenden Befindlichkeitsstörungen, Krankengeschichte und Familienverhältnisse etc. der mit mir Wartenden. Der Herr Neurologe sprach dann genau drei Sätze mit mir: Sind Sie erkältet? (Nein!) Wie viel wiegen Sie? (92 Kilo) Haben sie Angstzustände? (Nein!) Während dieser fundierten Anamnese schrieb er konzentriert und machte Häkchen auf einem Formblatt. Ich schwöre, er hat mich nicht ein einziges Mal dabei angesehen! ... 10 Minuten später, er schrieb eifrig und gedankenvoll einfach weiter, bekam ich den Zettel in die Hand gedrückt für meinen Hausarzt. Darauf standen dann so Sachen wie: Bewusstsein: klar; Orientierung: Normal; Stimmung: Depressiv/Ängstlich; Antrieb: Gehemmt; Diagnose: Schweres depressives Syndrom mit Angststörungen. Empfehlungsliste von diesem und jenem Antidepressive, wobei dabei auf die vorhandene Adipositas zu achten sei. ... ... ... ... Mit dem, was ich da eigentlich wollte, hatte das alles nix zu tun. Ich war nur so im staunenden Beobachtungsmodus festgenagelt, dass ich ihn einfach nicht stören mochte in seinem hochkonzentriert stereotypen Ablauf. .... Jesses, wie ginge es einem damit, wenn es einem richtig beschissen ginge? *andenkoppklatsch

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