Surreales Erlebnis hoch zehn heute: ErstBesuch bei einem
Frankfurter Neurologen. Wartezeit über eine Stunde trotz Termin. Warteraum und
Anmeldung sind in einem Raum. Ich kenne nun immerhin alle die Pläsierchen,
gravierenden Befindlichkeitsstörungen, Krankengeschichte und
Familienverhältnisse etc. der mit mir Wartenden. Der Herr Neurologe sprach dann
genau drei Sätze mit mir: Sind Sie erkältet? (Nein!) Wie viel wiegen Sie? (92
Kilo) Haben sie Angstzustände? (Nein!) Während dieser fundierten Anamnese
schrieb er konzentriert und machte Häkchen auf einem Formblatt. Ich schwöre, er
hat mich nicht ein einziges Mal dabei angesehen! ... 10 Minuten später, er
schrieb eifrig und gedankenvoll einfach weiter, bekam ich den Zettel in die
Hand gedrückt für meinen Hausarzt. Darauf standen dann so Sachen wie:
Bewusstsein: klar; Orientierung: Normal; Stimmung: Depressiv/Ängstlich;
Antrieb: Gehemmt; Diagnose: Schweres depressives Syndrom mit Angststörungen.
Empfehlungsliste von diesem und jenem Antidepressive, wobei dabei auf die
vorhandene Adipositas zu achten sei. ... ... ... ... Mit dem, was ich da
eigentlich wollte, hatte das alles nix zu tun. Ich war nur so im staunenden
Beobachtungsmodus festgenagelt, dass ich ihn einfach nicht stören mochte in
seinem hochkonzentriert stereotypen Ablauf. .... Jesses, wie ginge es einem
damit, wenn es einem richtig beschissen ginge? *andenkoppklatsch
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