27.3.15

Berichterstattung Flugzeugabsturz


Auch für einen Toten gilt die Unschuldsvermutung bis zu dem im gesetzlichen Verfahren erbrachten Nachweis seiner Schuld.  Was wir wirklich wissen, könnte in fünf Minuten dargestellt werden, darüber hinaus wäre Schweigen ein angemessener Zustand. Was mich am meisten an der Berichterstattungsflut stört, ist die Unsauberkeit der Sprache. Besonders in den im Stundentakt gesendeten Liveschaltungen wird in einem! Satz zwischen "möglicherweise" und "das ist so" hin und her formuliert, dass sich mir die Fußnägel aufrollen. Trauer und Mitgefühl sehen anders aus. Beide brauchen die Stille. Die Hyperrealität aber benötigt den permanenten, sich selbst inszenierenden "Gong". Es ist erbärmlich.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen