4.9.17

Einer meiner Glaubenssätze:

Die Würde des Individuums bleibt konstant, während der Wert und die Angemessenheit seiner inneren Glaubenssätze und / oder seines äußeren Verhaltens in Frage gestellt werden können. 

Für mich die Grundlage jedweder menschlichen Gemeinschaft, die von Achtung und Respekt gegen über sich und jedem anderen menschlichen Wesen geprägt ist. Jedes Individuum hat seine eigene, unveräußerliche und nicht wegzudiskutierende Würde, ganz egal, wie sehr ich mich in meiner Welt von seinem Tun und seinem Denken auch abzugrenzen mag.

Das ist manchmal ganz schön schwer in der Praxis durchzuhalten und ich habe lange Kämpfe mit mir führen müssen und führe sie immer wieder im Kontext von Opfer- Täterdiskursen. Gewähre ich zum Beispiel einem Folterer die gleichen Rechte, die gleiche Achtung seiner menschlichen Würde wie einem Folteropfer? Oder, viel einfacher, kann ich jemanden in seinem AndersSein akzeptieren und trotzdem sein konkretes Denken und Verhalten abgrundtief verachten und mit aller Kraft dagegen angehen? Ist das so, kann ich das? Ein permanentes Ringen. Hier scheidet sich für mich die Spreu vom Weizen.

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