21.5.21

Vor einem Jahr dachte ich, dass das alles doch gar nicht so lange dauern könnte. Dann rannte die Zeit, stoppte hier und da unvermutet abrupt wie ein schockgetrockneter Brei. Überraschend kroch sie, nach einigen mich übertölpelnden irrealen Hopsern, flott weiter. Und gerade schlendert sie zutiefst unbeeindruckt von meinem inneren Drängen und Hasten, wie eine aufgedonnerte Promenadengängerin nach Beifall heischend, vor sich hin. Sie macht nicht, was ich will. Sie enttäuscht meine Erwartungen. Sie nervt.
 
Ja, diese Zeit der Pandemie hat etwas mit mir gemacht. Zum Guten oder zum Schlechten? Wir werden sehen.
 
 
Die Zeit
 
Willst du sie halten, so voller Lust und Begier,
dann rennt sie davon wie das schnellste Getier.
Doch kriechend, sich windend, schleicht sie daher,
wenn schnell du sie bräuchtest ganz ohne Geplärr.
Du kannst sie teilen und freudig verschenken,
doch nie hältst du sie wirklich in deinen Händen.
Sie bleicht deine Haare. Sie zerfurcht dein Gesicht.
Du kannst sie einteilen, doch zähmen kannst du sie nicht.
Geht sie verloren, ganz unbedacht, dann ist es vorbei,
sie wieder zu finden, steht dir niemals frei.





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