17.5.12

Kennt Ihr die Geschichte mit dem Hammer?

 
Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Vielleicht hat er die Eile nur vorgeschützt, und er hat was gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts getan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht´s mir wirklich. - Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch bevor er "Guten Tag" sagen kann, schreit ihn unser Mann an: "Behalten Sie Ihren Hammer".

(aus P. Watzlawick: Anleitung zum unglücklich sein.)


Daran muss ich denken, wenn ich diesen Artikel (
http://www.fr-online.de/blockupy-frankfurt/blockupy-proteste-die-gelaehmte-stadt,15402798,15603126.html ) lese ... Jesses ... da werden eigene Ängste, Vorannahmen, Vermutungen, Projektionen auf das fantasierte Gegenüber übetrtragen und aus all diesem Gemisch werden dann eventuelle zukünftige Szenarien zur Grundlage von eigenem Handeln gemacht. ... ... ... Im normalen Alltag würde ich zu einer Therapie raten *allerliebstlächelnd



Das Alberne daran ist ja, dass die jetzt für fünf Tage alles das machen (Straßen sperren, Straßenbahnen umleiten, U-Bahnhöfe lahmlegen) was sie eigentlich mit den Demonstrationsverboten verhindern wollten.



Wenn ich abwägen muss zwischen zwei Rechtsgütern "Recht auf unversehrtes Eigentum" und "Das Recht auf Demonstrations- und Versammlungsfreiheit" dann ist das keine einfache Entscheidung und es müssen viele Faktoren berücksichtigt werden, die weit über eventuell möglicherweise eingeschlagene Scheiben hinaus gehen. Ich würde mich in diesem Falle für das Grundrecht auf "Demonstrations- und Versammlungsfreiheit" berufen und mit den Menschen, die für die friedliche Nutzung dieses Rechtes eintreten ein Bündnis schließen und gemeinsam dafür sorgen, dass es zu keiner Gewalt kommt. Anstatt eines Misstrauensvorschusses, würde ich mit einem Vertrauensvorschuss arbeiten - weil langfristig ist das viel nachhaltiger für eine Demokratie.

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