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Kinder bestimmten in diesem Jahr mein Leben. Große und Kleine :-) |
31.12.14
23.12.14
In Kommentaren häufen sich Schimpfwörter, vulgäre Ausdrücke
und Ausrufe wie Kopf ab! Schwanz ab! Hängt sie/ihn auf! etc.. Ich empfinde dies
als Gewalt.
Derartige verbale Gewaltausbrüche sind meistens ein Zeichen
für Hilflosigkeiten, für fehlende Argumente, für innere Not, für
Abwehrhaltungen und geschredderte Affektregulation.
Kommunikation wird in diesen Fällen ein schwieriges Unterfangen.
Denn es geht dabei ja gar nicht mehr um das äußere Thema, sondern um die inneren
Zustände des Gegenübers, welches sich vehement gegen eine Selbstreflexion
wehrt. Schwierig, schwierig, schwierig.
Was hilft: Klarheit und Unaufgeregtheit in der eigenen Argumentation
zum Thema und, wenn möglich, auf der anderen Ebene ein ebenso unaufgeregtes Benennen
der wahrgenommenen Regulationsstörungen mit gleichzeitiger Grenzsetzung in Bezug
auf das gerade stattfindende Gespräch.
Jesses, wer kann das schon immer? Manchmal muss man im
Alltag dann einfach feststellen: In diesem Ton und auf diesem Argumentationsniveau
kann und will ich mit dir kein Gespräch führen.
Ach, ein schwierig Ding.
21.12.14

Sogar die coolsten Köpfe werden genau um diese Zeit herum
hippelig, melancholisch oder verheddern sich emotional in Widersprüche von „Das
lässt mich alles kalt“ bis zu „Scheiße, war das schön damals als Kind“.
Achterbahnfahrt im Affentempo zwischen seufz und snief und bäh!
Das Spannendste und Schönste war, wenn überhaupt, die
Vorweihnachtszeit. Die Erwartungen, die Vorfreude, die imaginierten Vorabbilder
von Seligkeiten unterm Weihnachtsbaum. Weiße Winterleinwand für alle bisher
unerfüllten Träume und Wünsche.
Schön wärmend wurden so mit den Jahren dann auch die in
die kalte Zeit rückwirkend hinein projizierten hellen Lichter, strahlenden
Augen und all die so sehr ersehnte Wärme und begehrten Herzlichkeiten.
Geblieben ist diese, gemein und heimtückisch, ganz
unterschwellige Sehnsucht, dieses Gefühl von: So könnte es sein, so hätte es
sein können, so soll es wieder sein.
Nöh, so war es aber nicht, so konnte es niemals sein, so
wird es niemals sein.
Aber!, etwas anderes könnte sehr wohl sein: Menschen
treffen, gemeinsam essen, plaudern, zuhören, sich einfach mal wohlig willkommen
aufgehoben fühlen ohne eigene und fremde Ansprüche an irgendwas Besonderes. Einfach
nur da und miteinander sein. Eine Möglichkeit. Nicht mehr und nicht weniger.
In diesem Sinne: Sei gnädig. Hab dich und andere lieb.
17.12.14
Kopftuch-Dilemma
So viele Mädchen und Frauen kämpfen seit Jahrzehnten
gegen das Verschleierungsgebot. Sie wurden dafür gejagt, erniedrigt,
eingesperrt, ausgepeitscht, mit Säure übergossen, gesteinigt, totgeschlagen.
Ich bin gegen ein VerschleierungsGebot!
In meinem Land, in dem es ein wunderbares Grundgesetz
gibt, in dem die Gleichheit der Menschen und das Recht auf viele Freiheiten,
auch der Religionsfreiheit, festgeschrieben sind, kommt nun aus einer Ecke,
deren moralische Integrität ich im Einzelfall völlig in Zweifel stelle, das Geschreie
nach einem Verschleierungsverbot. Mädchen und Frauen mit Kopftuch und ähnlichem
werden immer öfters öffentlich diskriminiert, ausgegrenzt, tätlich angegriffen.
Ich bin gegen ein VerschleierungsVerbot!
Und ich werde nun ob diesen Widerspruches langsam etwas
gaga.
Also denke ich nach: Was will ich?
Ich will, dass jeder Mensch sich frei und unabhängig,
ohne Zwang und auch ohne missionarischen Eifer, so kleiden und schmücken kann,
wie es dieser Mensch eben will und für sich, und zwar nur für sich! als angemessen
und wohlig empfindet und dass ihm daraus keine gesellschaftlichen und sozialen
Nachteile entstehen dürfen. Dass gleichzeitig die Rechte und Freiheiten aus Menschenrechte
und Grundrechte (Recht auf Bildung, körperliche Unversehrtheit, Ausbildung und
Arbeit, etc.) für jeden Menschen in jedem Land der Welt, also auch in meinem, umgesetzt
werden. Wenn dies nämlich so wäre, dann
glaube ich, dass es langfristig überhaupt keine Kopftuchverschleierungsdebatte
(die ja hier bei uns eh nur eine Stellvertreterdebatte ist) mehr geben würde.
Ganz banal und nur auf mich selbst bezogen: Ich erlaube
niemandem mir zu gebieten oder zu verbieten, was ich wann, wo und wie zu tragen
habe. Ich bin erwachsen und kann das selbst entscheiden. Und ich will, dass es
allen Mädchen und Frauen durch unser aller Anstrengung ermöglicht wird, genau
diese Entscheidung frei und unabhängig, selbstbewusst, und nur für sich selbst treffen
zu können.
16.12.14
Mehr als hundert Kinder und Jugendliche in einer Schule
in Pakistan durch Fanatiker ermordet.
Kann ich auf solche Taten adäquat reagieren? Nein.
Genauso wenig wie auf Folterberichte, abgeschossene Flugzeuge, ertrinkende
Menschen, das Elend von Kriegen, auf die Massaker in Syrien, und, und, und ...
Kann ich nicht. Ist meine Seele und mein Herz völlig überfordert mit. Mein
Verstand tanzt Irrsinn und jede Faser meines Körpers windet sich. All dieses
Leiden. Es ist unfassbar. Und es schreit doch: Fass mich an, schmecke mich,
rieche mich, kaue mich durch und durch. Ich
möchte es wegdrücken, ausradieren, verschwinden lassen. Möchte in
Blumengebinden und Kätzchenbildern baden. Möchte Tralalalieder summen und
niedliche Videoclips runterschlucken. ... Geht nicht. Weder so, noch so. Ich
kann es nicht aushalten und ich kann es nicht loslassen. Ich kann es nicht
ignorieren. Ich fühle mich so hilflos und kann nur weinen.
13.12.14
„Bei dem derzeitigen Durcheinander von links und rechts
und oben und unten und all den verschwommenen Schnittstellen und diffusen Überschneidungen;
bei all der Propaganda, den Lügen, Verschleierungen und Täuschungen auf allen Seiten
und Schattierungen, wie soll ich mich da noch zurechtfinden?“
„Ganz einfach: Besinn dich auf die grundlegenden Fragen
um Haltungen im Denken und Handeln einzuordnen: Wie hält derjenige oder diejenige
es mit den Menschen-, Kinder- und Grundrechten? Wie mit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit? Wie mit Akzeptanz des
AndersSeins und kultureller Vielfalt? Wie mit Teilen als Bereicherung? Wie mit
Folter und Gewalt? Die Antworten darauf geben recht klare Hinweise zum Welt-
und Menschenbild. Da trennt sich die Spreu vom Weizen quer durch alle
politische Lager.“
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