Kopftuch-Dilemma
So viele Mädchen und Frauen kämpfen seit Jahrzehnten
gegen das Verschleierungsgebot. Sie wurden dafür gejagt, erniedrigt,
eingesperrt, ausgepeitscht, mit Säure übergossen, gesteinigt, totgeschlagen.
Ich bin gegen ein VerschleierungsGebot!
In meinem Land, in dem es ein wunderbares Grundgesetz
gibt, in dem die Gleichheit der Menschen und das Recht auf viele Freiheiten,
auch der Religionsfreiheit, festgeschrieben sind, kommt nun aus einer Ecke,
deren moralische Integrität ich im Einzelfall völlig in Zweifel stelle, das Geschreie
nach einem Verschleierungsverbot. Mädchen und Frauen mit Kopftuch und ähnlichem
werden immer öfters öffentlich diskriminiert, ausgegrenzt, tätlich angegriffen.
Ich bin gegen ein VerschleierungsVerbot!
Und ich werde nun ob diesen Widerspruches langsam etwas
gaga.
Also denke ich nach: Was will ich?
Ich will, dass jeder Mensch sich frei und unabhängig,
ohne Zwang und auch ohne missionarischen Eifer, so kleiden und schmücken kann,
wie es dieser Mensch eben will und für sich, und zwar nur für sich! als angemessen
und wohlig empfindet und dass ihm daraus keine gesellschaftlichen und sozialen
Nachteile entstehen dürfen. Dass gleichzeitig die Rechte und Freiheiten aus Menschenrechte
und Grundrechte (Recht auf Bildung, körperliche Unversehrtheit, Ausbildung und
Arbeit, etc.) für jeden Menschen in jedem Land der Welt, also auch in meinem, umgesetzt
werden. Wenn dies nämlich so wäre, dann
glaube ich, dass es langfristig überhaupt keine Kopftuchverschleierungsdebatte
(die ja hier bei uns eh nur eine Stellvertreterdebatte ist) mehr geben würde.
Ganz banal und nur auf mich selbst bezogen: Ich erlaube
niemandem mir zu gebieten oder zu verbieten, was ich wann, wo und wie zu tragen
habe. Ich bin erwachsen und kann das selbst entscheiden. Und ich will, dass es
allen Mädchen und Frauen durch unser aller Anstrengung ermöglicht wird, genau
diese Entscheidung frei und unabhängig, selbstbewusst, und nur für sich selbst treffen
zu können.
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